US-Autovermieter Hertz ist insolvent

Die Auslandstöchter in Europa, Australien und Neuseeland sind von dem Gläubigerschutzverfahren vorerst unberührt.
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Hertz, der mit fast 19 Milliarden Dollar verschulde US-Autovermieter aus Florida, hat Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts beantragt. Ein Stillhalteabkommen mit den Gläubigern war zuvor ausgelaufen, um Staatshilfe hatte sich das mehr als 100 Jahre alte Unternehmen nach eigenen Angaben vergeblich bemüht. Die Einnahmen waren wegen der Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie eingebrochen. Autovermieter wie Hertz erzielen grosse Teile des Umsatzes an Flughäfen, an denen das Geschäft angesichts des brachliegenden Flugverkehrs weitgehend zum Erliegen gekommen ist.

Die Auslandstöchter in Europa, Australien und Neuseeland sind von dem Gläubigerschutzverfahren vorerst unberührt. Das operative Geschäft mit Marken wie Hertz, Dollar und Thrifty soll weitergehen. Hertz hatte rund 10’000 seiner 38’000 Mitarbeiter entlassen, weitere 10’000 wurden vorübergehend freigestellt, um die Kosten zu senken. Teile der 500’000 Fahrzeuge umfassenden Flotte seien verkauft worden, Neubestellungen storniert. Für die Sanierung habe man mehr als eine Milliarde Dollar zur Verfügung, erklärte Hertz. Grösster Aktionär des börsennotierten Unternehmens ist der milliardenschwere Investor Carl Icahn mit 39 Prozent.

Die Wurzeln von Hertz reichen ins Jahr 1918 zurück. Damals war Walter Jacobs auf die Idee gekommen, zwölf Ford «Model T» auf Zeit an Kunden zu verleihen. (TI)