Alitalia: Kaufangebote auf den letzten Drücker

Alitalia: Kaufangebote auf den letzten Drücker

Gestern Abend lief die von der EU-Kommission gesetzte Frist ab.
Alitalia

Auf den letzten Drücker haben am 31. Oktober zwei Interessenten Alitalia ein Kaufangebot gemacht. Wie die Fluggesellschaft am späten Abend mitteilte, gibt es zudem eine unverbindliche Interessensbekundung einer dritten Partei. Hierbei handelt es sich nach Angaben des «Corriere della Sera» um die amerikanische Airline Delta. Die italienische Zeitung beruft sich auf den Notar, bei dem die Angebote eingegangen sind.

Easyjet hat demnach eine verbindliche Offerte vorgelegt. Die Billigairline ist bekanntlich seit über einem Jahr an der italienischen Airline interessiert, wobei stets betont wurde, Easyjet wolle sich nicht die gesamte Airline einverleiben, sondern nur Teilbereiche. Dagegen hatten sich die Sonderverwalter jedoch lange gesträubt.

Allgemein war erwartet worden, dass nur ein Gebot für die seit Jahren serbelnde Alitalia eintreffen würde – das von Ferrovie dello Stato. Die italienische Staatsbahn und andere Konzerne mit Staatsbeteiligung wurden von der neuen populistischen Regierung seit einiger Zeit gedrängt, sich an der Rettung der Nationalairline zu beteiligen. Der Ölkonzern Eni (30% Staatsbeteiligung) und die Post hatten dankend abgelehnt. Der Staat selbst will 15% von Alitalia übernehmen.

Die Frist für Angebote lief gestern Abend ab. Die Sonderverwalter wollen die eingereichten Offerten nun im Detail prüfen und dann dem Wirtschaftsministerium eine Empfehlung abgeben, erklärte Alitalia.

Alitalia hatte im Mai 2017 Insolvenz angemeldet und fliegt seither dank eines 900-Millionen-Euro-Brückenkredits der Regierung weiter. Die EU-Kommission hatte der Airline eine Frist bis 31. Oktober gesetzt, um neue Investoren zu finden. (TI)