Vergleichen lohnt sich auch bei Budgethotels

Eine Studie des Deutschen Instituts für Service-Qualität im Auftrag des Senders ntv zeigt, dass es auch in diesem Segment Preis- und Qualitätsunterschiede gibt.
Zimmer im Motelone Paris Porte Dorée ©MotelOne

In Grossstädten sind günstige Budgethotels sehr gefragt, ob für die private Städtereise oder für eine Geschäftsreise. Jedoch gibt es auch in diesem Segment Preis- und Qualitätsunterschiede, wie ein Test von neun Budget-Hotelketten ergab.

Insgesamt erzielen die Budget-Hotelketten in puncto Service, Konditionen und Ausstattung ein gutes Ergebnis (77,4 Punkte von 100 Punkten). Jeweils vier Unternehmen erzielen das Qualitätsurteil ‘sehr gut’ beziehungsweise ‘gut’; lediglich eine Hotelkette kommt über ein befriedigendes Resultat nicht hinaus.

Budget ist nicht gleich günstig

Günstige Preise – dafür steht der Begriff Budget-Hotel. Dennoch gibt es Unterschiede in den drei getesteten Städten. Im Schnitt lassen sich bei der Wahl des günstigsten anstelle des teuersten Budget-Hotels rund 37% der Kosten sparen. Im Einzelfall liegt das Sparpotenzial bei rund 42% (München, Doppelzimmer inklusive Frühstück, Wochenende). Das teuerste Budget-Hotel verlangt in diesem Szenario 126 Euro pro Zimmer und Nacht, das günstigste nur knapp 74 Euro – und damit gut 52 Euro weniger.

Service vor Ort gut, im Vorfeld mit Schwächen

Der Service überzeugt vor allem vor Ort, sprich: in den Hotels. So berät das motivierte Hotelpersonal an der Rezeption freundlich und fachlich korrekt. Die Häuser selbst punkten mit einer angenehmen Atmosphäre und sehr sauberen Räumlichkeiten. Zudem stellen sich die Internetauftritte der Hotelketten als eine gute Informationsquelle dar. Serviceschwächen zeigen sich dagegen bei Anfragen per E-Mail und insbesondere am Telefon: Die Auskünfte fallen hier nicht selten oberflächlich und wenig individuell aus.

Zimmerausstattung funktional

Gedacht sind die Budgethotels nicht für längere Aufenthalte. So gehört ein schliessbarer Kleiderschrank nicht zur Standardausstattung, und schon gar nicht eine Minibar. Die Hotelzimmer sind in der Regel aber funktionell und solide ausgestattet.

Fast uneingeschränkt überzeugen kann im Test das Frühstücksangebot: Alle Hotels bieten hier eine sehr vielfältige Auswahl an optisch ansprechenden, frischen Produkten.

Die besten Budgethotelketten

Testsieger mit einer Gesamtpunktezahl von 83,1 ist Holiday Inn Express mit dem Prädikat ‘sehr gut’ in allen drei Kategorien Service, Konditionen und Ausstattung. Knapp dahinter liegt Motelone, ebenfalls mit dem Prädikat ‘sehr gut’ in allen Kategorien und einer Punktezahl von 81, gefolgt von Premier Inn mit 80.2 Punkten.

Weitere ausgewertete Ketten sind Ibis, Ibis Budget, Ibis Styles, B&B Hotels, Moxi und A&O Hotels.

Zur Studie

Das Deutsche Institut für Service-Qualität testete neun bedeutende Budget-Hotelketten. Als Budget-Hotel im Sinne der Studie galten Häuser in der Kategorie bis drei Sterne mit Doppelzimmerpreisen (inklusive Frühstück) bis im Schnitt maximal EUR 129 pro Nacht.

Die Messung der Servicequalität erfolgte über je fünf verdeckte Besuche (Mystery-Tests) in verschiedenen Häusern einer jeden Hotelkette, je zehn Telefon- und fünf E-Mail-Tests, je fünf Prüfungen der Internetauftritte durch geschulte Testnutzerinnen und -nutzer sowie eine detaillierte Analyse der Websites.

Es flossen 212 Servicekontakte mit den Unternehmen in die Auswertung ein. Zudem wurden die Übernachtungspreise in drei deutschen Großstädten und die Stornierungsbedingungen der Hotelketten untersucht. In einem dritten Analysebereich erfolgte die Ermittlung und Bewertung der Hotelausstattung. (TI)