Thailands staatliche Fluglinie möchte mit insgesamt 38 neuen Flugzeugen von Airbus und Boeing ihre Flotte umbauen. Doch Verwaltungsrat und Regierung sind mit dem Finanzgebaren des Thai-Airways-Managements nicht einverstanden, berichtet «Aero Telegraph».
Die Fluglinie habe in der Vergangenheit relevante Investment-Prinzipien missachtet und mache daher heute Verluste, so das Ministerium laut «Bangkok Post». Deshalb wolle man nun die Pläne prüfen, so etwa Marktanalysen, Kundenverhalten, Flugrouten, Betriebskosten, erwartete Gewinne und Nutzungspläne für die Flugzeuge.
Die Lage spitzt sich zu
Letzten Freitag gab das Ministerium gegenüber der «Bangkok Post» bekannt, Thai Airways habe im ersten Halbjahr 2019 einen Verlust von mehr als 6 Milliarden Baht (fast 180 Millionen Euro) gemacht und laufe Gefahr, am Jahresende bei einem Minus von 10 Milliarden Baht (299 Millionen Euro) zu landen. Der Präsident von Thai Airways musste öffentlich bestätigen, dass seine Airline keine Liquiditätsprobleme habe.
Die Anschaffung der 38 neuen Flieger zögert der Verwaltungsrat von Thai Airways nun heraus. Er wies das Management an, den aktuellen Plan zu überarbeiten und in sechs Monaten erneut zu präsentieren, wie das Fachportal «Air Transport World» berichtet. Der Verwaltungsrat empfahl demnach, die Flottenstrategie mit Blick auf Branchenumfeld und Finanzierungspläne noch einmal zu begutachten.
777-Leasing wohl nicht gefährdet
Gemäss Report gehörten zum bisherigen Flottenplan sowohl Kurz- und Mittel- als auch Langstreckenjets. Diese sollten insbesondere der Flottenerneuerung als auch dem -ausbau dienen und zwischen 2021 und 2026 in Betrieb genommen werden. Das ebenfalls geplante Leasing von drei Boeing 777-300ER gehört laut «Air Transport World» nicht zum nun zurückgewiesen Flottenplan und ist offenbar nicht gefährdet.
Gemäss der Flugzeugdatenbank ATDB besteht die Flotte der staatlichen Fluglinie derzeit aus 79 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 9,7 Jahren: 6 Airbus A380, 7 Boeing 747-400, 12 Airbus A350-900, 15 Airbus A330-300, 5 Boeing 777-200, 6 Boeing 777-200ER, 6 Boeing 777-300, 14 Boeing 777-300ER, 6 Boeing 787-8 und 2 Boeing 787-9. (TI)
