Das Buhlen um Alitalia erhält eine neue Wende

Delta Air Lines und Easyjet wollen zusammenspannen, um die italienische Fluggesellschaft zu kaufen.
© Commons Wikimédia

Im Oktober hatten Delta Air Lines und Easyjet separate Angebote für eine Beteiligung an Alitalia abgegeben. Doch nun scheint es so, als würden die beiden Fluglinien ein gemeinsames Angebot abgeben – zusammen mit der italienischen Staatsbahn, die von der Regierung als Kernaktionär bevorzugt wird. Wie die «Fvw» unter Berufung auf die italienische Zeitung «Corriere della Sera» berichtet, bemühe sich die amerikanische Airline um ein Bündnis mit dem britischen Billigflieger.

Die italienische Staatsbahn werde am 13. Februar entscheiden, wer Partner bei Alitalia werde. Die Verhandlungen seien komplex und befänden sich in einer entscheidenden Phase, heisst es. Alitalia unter der Kontrolle der Staatsbahn, Delta und Easyjet würde dem Bericht zufolge weiterhin zwei Basen haben: Rom Fiumicino unter der Leitung der Amerikaner und Mailand Malpensa unter der Leitung von Easyjet, die dort nach verfügbaren Sitzen sowieso schon Nummer eins ist. Als Flotte kämen 105 der zurzeit 118 Flugzeuge zum Einsatz, so die Zeitung. Die Mitarbeiter würden demnach neue Verträge bei geringerer Bezahlung erhalten.

Lufthansa gibt nicht auf

Der andere Interessent Lufthansa hält sich laut «Corriere della Sera» zurzeit im Hintergrund, will aber dennoch nicht aufgeben. So sagte Vorstand Harry Hohmeister vor wenigen Tagen gegenüber dem «Handelsblatt»: «In Italien gibt es genug Anbieter im Bereich Lowcost. Besser erscheint also eine Lösung im Premiumsegment, denn nur so kann sich Alitalia im Wettbewerb differenzieren.» Lufthansa sähe für Alitalia im Falle einer Übernahme eine harte Restrukturierung vor. (TI)