B-737 Max: Auch das FBI untersucht jetzt

Neben einer Software-Ausbesserung wird ein Ausbildungsprogramm für Flugzeugbesatzungen auf die Wege gebracht.
©Boeing
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Boeing ergreift Massnahmen nach den Flugzeugabstürzen von Indonesien und Äthiopien mit insgesamt 346 Todesopfern: Der Flugzeughersteller entwickelt einen Software-Patch und entsprechende Installationsprogramme für die Baureihe B-737 Max (Bild). Damit soll eine Schwachstelle in der Steuerungs-Software behoben werden. Dies teilte die US-Luftfahrtbehörde FAA mit. Auch sei ein entsprechendes Ausbildungsprogramm für Flugzeugbesatzungen vorbereitet worden. Die Behörde betrachte die Installation der Software und die Ausbildung als «Priorität».

Parallelen bei beiden Abstürzen

Nach zwei Abstürzen dieses neuen Flugzeugtyps innerhalb kurzer Zeit wurde bis zur genauen Klärung der Ursachen ein Startverbot für die Serie B-737 Max angeordnet – alle Flugzeuge müssen am Boden bleiben. Erste Daten-Auswertungen hatten ergeben, dass es bei den Unfällen der Maschinen der Gesellschaften Lion Air (Indonesien) und Ethiopian Airlines Ähnlichkeiten gegeben haben könnte. Zudem hatte es Berichte von Piloten gegeben, die in letzter Minute eine infrage stehende Software ausgeschaltet hatten und so Schlimmeres verhindern konnten. Bei der US-Luftfahrtbehörde FAA ruft vor allem die Freigabe der umstrittenen Steuerungs-Software MCAS Skepsis hervor: Diese soll laut Unfallermittlern eine entscheidende Rolle beim Absturz der B-737 Max 8 Ende Oktober in Indonesien gespielt haben und auch beim jüngsten Crash desselben Flugzeugtyps in Äthiopien als mögliche Ursache in Betracht kommen.

FBI ermittelt

Das FBI hat sich unterdessen laut einem Zeitungsbericht strafrechtlichen Ermittlungen im Zusammenhang mit der Zulassung vom Unglücksflieger B-737 Max angeschlossen. Die Bundespolizei solle mit ihren beträchtlichen Ressourcen die bereits laufende Untersuchung des Verkehrsministeriums unterstützen, schrieb die «Seattle Times» am Mittwoch unter Berufung auf Insider. Die Ermittlung werde vom Verkehrsministerium durchgeführt, aber von der strafrechtlichen Abteilung des Justizministeriums überwacht. (TI)