Boracay: Es droht eine chaotische Wiedereröffnung

Offenbar ist der Bau der Hauptstrasse nach wie vor unvollendet und Entwässerungsrohre sind noch nicht überall verlegt.
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In 17 Tagen wird die philippinische Insel Boracay wieder eröffnet. Per präsidialem Dekret wurde sie vor sechs Monaten geschlossen. Das Ziel: die Zeit der Schliessung für den Bau neuer Abwasser- und Entwässerungssysteme zu nutzen. Zudem sollten die in den Feuchtgebieten errichtete Gebäude abgerissen und Umweltvergehen rigoros geahndet werden. Doch zahlreiche Touristiker vor Ort monieren, die Wiedereröffnung der Touristeninsel sei «genauso chaotisch» wie deren Schliessung im April. So sei der Bau der Hauptstrasse nach wie vor unvollendet, die Entwässerungsrohre noch nicht überall verlegt und es fehle ganz konkret an einer sichtbaren Strategie.

Keine Strategie zu erkennen
Jojo Clemente, Präsident des Tourismuskongresses der Philippinen (TCP), zeigte sich gegenüber dem Newsportal «TTG Asia» zudem skeptisch, was die Begrenzung der Anzahl Hotelzimmer betrifft. Die nun festgelegte Zahl von 6505 Touristen pro Tag sei willkürlich – momentan würde die Kapazität der Insel rund 19’000 Touristen betragen. Es fehle an verbindlichen Vorgaben, es bestehe keine offizielle Liste der Hotels, die wiedereröffnen dürften und wie viele Touristen sie pro Tag aufnehmen können.

Das grösste Problem: Boracays Strassenverbreiterung und die Installation von Entwässerungsrohren sollen erst 2019 oder Anfang 2020 abgeschlossen sein. Ein lokaler Reiseberater sagte gegenüber «TTG Asia», es sei «peinlich», da eine grosse Anzahl von Resorts entlang der Hauptstrasse liegen und die Touristen somit durch die schlammige Strasse waten müssen – ganz abgesehen vom Lärm der Unterhaltsarbeiten, die die Touristen beeinträchtigen würden. Des weiteren stünden nach wie vor keine Toiletten entlang des Strandes zur Verfügung. So würden die Touristen lediglich vergrault. (ES)