Hotelplan Suisse geht auf Konfrontationskurs mit dem Schweizer Reise-Verband (SRV): In seinem neusten Agenten-Newsletter verlangt der grösste Schweizer TO von den Reisebüros und Agenten, dass seine Rückerstattungen für annullierte Pauschalreisen den Kunden zeitnah weitergeleitet werden. Der SRV hatte mehrfach dazu geraten, mit den Bargeld-Rückerstattungen an die Kunden zu warten, bis die Frage geklärt ist, ob die Rückerstattungen auch mit einem Gutschein gemacht werden könne.
Diesem Vorgehen wird in dem von Tim Bachmann, Director Tour Operating Travelhouse, und Christian Spring, Head Agent Sales, unterschriebenen Brief mit scharfen Worten entgegengehalten. «Gerne möchten wir Sie heute auf unsere gemeinsame Verantwortung gegenüber unseren Kunden aufmerksam machen. Dies scheint uns nach der allenfalls missverständlichen Pressemitteilung des SRV in der letzten Woche geboten», schreiben die beiden. Hotelplan Suisse (MTCH AG) sei anders als der SRV der Meinung, dass eine aus Gründen höherer Gewalt annullierte Pauschalreise dem Kunden vollständig und zeitnah zu erstatten ist. Hotelplan Suisse ist seit dem Austritt von seinem ehemaligen CEO Kurt Eberhard im 2018 nicht mehr direkt im SRV-Vorstand vertreten.
Im Klartext heisst das für die Reisebüros, die Rückerstattungen von Hotelplan unverzüglich auszuzahlen: «Wir weisen Sie darauf hin, dass bei Pauschalreisen von Hotelplan Suisse, wir der Vertragspartner des Kunden sind. Ihnen als Agentur haben wir die Inkassovollmacht übertragen. Unsere Rückerstattungen sind daher innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt dem entsprechenden Kunden brutto zu überweisen.»
Einbehalten werden dürfe lediglich eine angemessene Bearbeitungsgebühr, welche auf der Abrechnung offen und korrekt ausgewiesen werden müsse. Dies gelte ebenso für die Rückerstattung von Einzelleistungen, bei welchen wir die effektive Erstattung durch den Leistungsträger an Sie weiterleiten.
Gleichzeitig versichern Bachmann und Spring, «dass Hotelplan Suisse (MTCH AG) sowohl in als auch nach der Coronakrise Ihnen als zuverlässiger Vertriebspartner zur Seite steht». Endkunden buchten ihre Reisen bei Schweizer Reisebüros und Veranstaltern, weil sie hier berechtigterweise Vertrauen und Sicherheit erwarten. «Diese Erwartungen müssen wir gerade heute mehr denn je erfüllen», so Bachmann und Spring. (TI)
