Ferienmesse Bern und Fespo Zürich sollen im Januar 2022 live stattfinden

Mario Kovacevic, Leiter der Ferienmesse Bern, und Stephan Amstad, Messeleiter der Fespo Zürich, über die Pläne der nächsten Ausgaben.
Stephan Amstad (l) und Mario Kovacevic © TRAVEL INSIDE

Die von der Bernexpo AG veranstalteten Tourismusmessen, Ferienmesse Bern und Fespo Zürich, mussten 2021 coronabedingt abgesagt werden.

Ein digitaler Event kam laut Mario Kovacevic, Leiter der Ferienmesse Bern aber nicht in Frage. Ebenso nicht für die Fespo in Zürich. «Dafür sind solche Messen einfach nicht gemacht», sagt Stephan Amstad, Messeleiter der Fespo Zürich. «Wir haben uns in einem Moment Gedanken gemacht, ob wir die beiden Messen in der Übergangszeit womöglich in einer digitalen Form lancieren sollten. Wir haben uns jedoch entschlossen abzuwarten, da wir an das klassische Messeformat glaubten», so Kovacevic.

Doch was ist für 2022 geplant? Die Daten für 2022 stehen bereits für beide Messen fest – und zwar live und physisch:

  • Ferienmesse Bern vom 13. bis 16. Januar 2022
  • Fespo & Golfmesse vom 27. bis 30. Januar 2022

«Eine rein digitale Messe wird es bei uns nicht geben», sagten Kovacevic und Amstad während eines Besuchs bei TRAVEL INSIDE. Zusammen haben sie über die Pläne für die nächsten Ausgaben gesprochen.

Mario Kovacevic
© TRAVEL INSIDE

«Unsere Messen leben von den Emotionen und dem persönlichen Touch – etwas das jetzt nach dieser Zeit mehr denn je zum Tragen kommt.» Mit zirka 300 Vorträgen in Bern und 500 in Zürich hätte die Ferienmessen aber jeweils eine Komponente, welche sich grundsätzlich nun auch digital umsetzen lässt. «Diese Überlegungen finden sich dementsprechend nun auch in unseren Planungen. Mit Aufzeichnungen sämtlicher Vorträgen beispielsweise könnten wir den Ausstellenden eine zusätzliche Leistung bieten, die sich auch nach der Messe nutzen liesse. Eventuell könnten auch entsprechende Live-Streams ein Thema sein. So hätten unsere beiden Messen einen ansatzweise hybriden Charakter.»

Doch das Augenmerk liege auf dem direkten Kontakt. «Dass rein digital Auftritte in diesem Format in unserer Branche nicht wirklich funktionieren, hat sich aufgrund von Feedbacks und Erfahrungsberichten herausgestellt und erhärtet. Der persönliche Kontakt, das Greif- und Erlebbare kann nicht ersetzt werden, und genau diese Erkenntnis bedeutet ‘Wind in unsere Segel’ und gibt dem angestammten Messeformat jetzt erst recht eine Berechtigung.»

«Wir sind zuversichtlich für 2022 und hoffen, dass wir wieder eine Messe auf die Beine stellen können, wo unsere Aussteller wie die vergangenen Jahre ihre Kontakte pflegen und ihre Buchungszahlen steigern können», so Amstad. Die Tendenz und aktuelle Lage stimme ihn optimistisch. «Seit März stecken wir in der Planung für die Fespo 2022. Aufgrund der Covid-Ausgangslage, konnten wir die Planung erst verzögert im März in Angriff nehmen. Erst am 8. Juni sind wir zusammen mit der Ferienmesse Bern an die Öffentlichkeit gegangen.»

«Wir haben uns bereits im März dazu entschieden, dass die Ferienmessen in Bern und Zürich im nächsten Jahr stattfinden sollen. Seit ein paar Wochen analysieren wir das Interesse der Aussteller und versuchen uns ein Bild zu machen. Bereits jetzt stellen wir fest, dass die Nachfrage nach wie vor da ist», sagt Kovacevic. Im Gegensatz zu 2020 sei die Ausgangslage aufgrund der aktuell positiven Entwicklungen in Bezug auf Covid besser. Eine optimistisch stimmende Perspektive liege vor und somit auch eine bessere Planbarkeit für alle Beteiligten.

Frühbucherrabatt und kostenloser Rücktritt

Trotzdem spürt er auch ein gewisses Zögern in der Branche. «Für uns ist es jedoch von immenser Wichtigkeit, dass Entscheide betreffend Messeteilnahme nicht erst im Herbst getroffen werden. Im Oktober müssen wir zwingend eine Entscheidungsgrundlage haben für die Durchführung bzw. weitere Planung der Messen. Dies bedingt, dass sich unsere Ausstellenden und Partner frühzeitig committen (am besten bis zur Deadline des Frühbucherrabatts am 13.8.) und nicht verzögern und die Teilnahme hinausschieben.»

Daher biete man für die Aussteller nicht nur einen Frühbucherrabatt an, sondern gibt ihnen auch volle Sicherheit im Falle einer Verschlechterung der Corona-Situation. «Bei einer Absage durch Corona bekommen Aussteller ihr Geld zurück. Ausser den Drittkosten entstehen ihnen in einem solchen Fall also keine Kosten.»

Laut Kovacevic und Amstad herrsche ein Informations- und Nachholbedarf wie noch nie. «Das bedeutet auch eine grosse Chance für die Branche und wir bieten unseren Ausstellern die Plattform dazu. Wir sind die Hoteliers», so Amstad.

Stefan Amstad
© TRAVEL INSIDE

Mit jeweils rund 65’000 Besucherinnen und Besuchern ist die Fespo die grösste touristische Plattform in der Schweiz. Im Jahr 2020 waren die Besucherzahlen mit über 60’000 zwar knapp unter den Vorjahren, mit 600 Ausstellern auf einer Fläche von 25’000 Quadratmetern war die Fespo wiederum ein Erfolg. Für 2022 wird man vermutlich kleinere Brötchen backen müssen.

Auch Mario Kovacevic erwartet zwar nicht, dass die Ferienmesse Bern 2022 gleich wieder die Zahlen vergangener Ausgaben erreicht, aber optimistisch sei er gleichwohl. «2020 hatte die älteste Schweizer Tourismusmesse mit 300 Ausstellern und knapp 37’000 Besuchern auf einer Fläche von 20’000 Quadratmetern ein gutes Jahr. «Es ist damit zu rechnen, dass der Umfang der Messe im 2022, als Übergangsjahr, etwas komprimierter sein wird.»

Doch was ist, wenn diese Zahlen bis Oktober nicht erreicht werden oder gar die Corona-Lage im Herbst wieder schlimmer wird? «Eine erneute Absage wäre natürlich schlimm für uns alle und vor allem auch für die Reisebranche. Das ist uns allen wirklich nicht zu wünschen. Wir möchten optimistisch und zuversichtlich in die Zukunft blicken und der Branche unsere langjährigen Messen wieder als Verkaufsplattform ermöglichen und umsetzen.»

(Yannick Suter)