Qualität vor Quantität am ATM Dubai

Positive Grundstimmung an der ersten nicht-virtuellen Tourismus-Messe seit Corona.
ATM Dubai 2021 © HPB

Weniger Aussteller und weniger Besucher trafen sich vom 16.-19. Mai 2021 am Arabian Travel Market (ATM) in Dubai, denn die Sicherheit der Teilnehmer stand im Vordergrund.
Trotzdem war die Grundstimmung positiv und zuversichtlich, denn diejenigen, die am ersten nicht-virtuellen touristischen Grossanlass seit Ausbruch der Covid-Pandemie teilnahmen, taten dies mit klaren Absichten und Zielen.

Der erste Eindruck vom Eröffnungstag war trügerisch, in den Messehallen war viel Platz. An den folgenden Messetagen waren diese dann doch um einiges belebter, jedoch war das Durchkommen im Gegensatz zu anderen Jahren doch um einiges einfacher. Die Messeveranstalter wollten beweisen, dass Dubai fähig ist, einen sicheren Live-Event durchzuführen, was absolut gelang. Dies ist ein klares Zeichen, dass die Region am persischen Golf zu den ersten gehören wird, die touristisch wieder zum Erfolg zurückkehrt.

Diesen Eindruck bestätigt Laura Meyer, CEO Hotelplan Group, in einem Linkedin-Post: «Wir haben gelernt uns virtuell zu treffen, zu diskutieren, zu verhandeln. Aber nun Leute live zu treffen, macht einen grossen Unterschied. Es war sehr erfrischend, positiv, produktiv und sicher. ATM Dubai hat ein solides Sicherheitskonzept und die Durchimpfung in Dubai ist sehr hoch». Zur Messe selbst meint sie, dass die Destinationen und Hotels einen grossen Aufwand betrieben, um ihre Attraktionen und Produkte im besten Licht und mit positivem Spirit zu präsentieren.

Wenig Technologieanbieter
«Was mich hingegen überraschte war, dass kaum Anbieter von Technologie- und Nachhaltigkeits-Lösungen vor Ort waren. Ich wünsche mir für das nächste Mal mehr in dieser Hinsicht», so die oberste Chefin der Hotelplan Gruppe. Setzen diese auf den vom 24.-26. Mai 2021 stattfindenden virtuellen Anlass oder fehlen sie aufgrund von Kostenreduktionen gänzlich?
Dubai diversifiziert weiter

Dubai war 2019 die am viertmeisten besuchte Stadt weltweit mit 16,73 Millionen Besuchern, die sich zu 80% aus touristischen Gästen und zu 20% aus Geschäftsreisenden zusammensetzten. Dies entsprach einem Wachstum vom 5,3%. Dubai setzt deshalb grösste Hoffnungen in den Wiederaufschwung, noch im zweiten Halbjahr 2021, den man ist überzeugt, dass das Vertrauen in die Sicherheitsmassnahmen da ist.

Um noch krisenresistenter zu werden, setzt man weiter auf die Differenzierung einerseits der Quellmärkte, andererseits aber auch des Angebots. Insbesondere in der Hotellerie werden Drei- und Vier-Sterne-Produkte mit Steuererleichterungen gefördert um Dubai auch als erschwingliches Ziel zu positionieren. Es entstehen auch laufend neue, innovative Gastronomie- und Kulturangebote, welche in der Destinationspromotion nun verstärkt vermarktet werden. Ein Beispiel dafür ist der kürzlich eröffnete «Time Out Market», einer Foodhalle mit Ständen der besten Restaurants von Dubai ergänzt mit kulturellen Aktivitäten wie Kunstaustellungen und Live-Darbietungen.

Neue Attraktionen in Dubai

Der Besuch der ATM bot auch Gelegenheit, einige der neuesten Attraktionen Dubais zu besichtigen wie beispielsweise «The View at the Palm», ein 240 Meter hoher Turm mit einer 360-Grad-Aussichtsplattform und entsprechendem Ausblick auf die Palme. Empfehlenswert ist der Besuch bei Sonnenuntergang.

Lohnend war auch der Besuch des «Center for Cultural Understanding» im historischen Al Fahidi-Quartier. Besucher haben die Gelegenheit während eines typischen arabischen Essens der einheimischen Gastgeberin durchaus auch kritische Fragen zu Kultur, Traditionen und zum Leben der Emirati zu stellen. Der neu ausgebrochene Konflikt zwischen Israel und Palästina war dabei natürlich eines der Hauptthemen und die Frage hierzu wurde von der Gastgeberin sehr diplomatisch beantwortet.

(Hans-Peter Brasser, Dubai)