Beratungsgebühren im Reisebüro: In Deutschland noch ungewohnt

Viele Kunden zeigen kein Verständnis. Nur wenige Büros erheben bisher eine Gebühr.
Reisebüro Symbolbild

Was in der Schweiz gang und gäbe ist und von den Kunden inzwischen mehrheitlich akzeptiert wird, stösst in Deutschland grösstenteils noch auf Unverständnis: die Beratungsgebühren im Reisebüro. So ärgerte sich ein Kunde des Reisebüros First in Freiburg im Breisgau, der den Preis für einen Flug nach Bombay erfragen wollte. Er habe fünf Euro im Voraus zu bezahlen, das Geld würde ihm bei einer Buchung aber wieder erstattet, hiess es vom Reisebüro. Die «Badische Zeitung» nahm diesen Fall zum Anlass, in mehreren Reisebüros der Stadt nachzufragen, wie es denn um die Erhebung von Beratungsgebühren stehe.

TUI, zu der das First-Reisebüros gehört, erklärte gegenüber der Zeitung, dass die Zentrale keine Beratungsgebühren vorgebe. Einzelne Filialen könnten individuell entscheiden und sich der Wettbewerbssituation vor Ort anpassen. wichtig sei, dass der Kunde informiert werde. In den meisten überprüften Reisebüros werden bis anhin keine Beratungsgebühren verlangt. In den drei Reisebüros von Gleisnost, die vor allem auf Bus-, Schiffs- und Bahnreisen spezialisiert sind, spricht man hingegen davon, dass mancher Kunde nichts weiter als kostenlosen Service erwarte. Davon könne man nicht leben, darum nehme man zumindest für eine reine Fahrplanauskunft ein Serviceentgelt von zwei Euro. Dieses werde beim Kauf einer Fahrkarte angerechnet. (UH)