Airline-Mitarbeitende sollen einen Sparbeitrag leisten

Mit Singapore Airlines und Condor nehmen gleich zwei Fluggesellschaften ihre Angestellten in die Pflicht.
© Condor

Wenn es bei Airlines darum geht, Kosten einzusparen, wird der Hebel oft auch bei den Mitarbeitenden angesetzt, die einen Beitrag leisten sollen. Jüngstes Beispiel sind Singapore Airlines und Condor.

Nachdem die asiatische Airline im ersten Quartal einen Verlust schrieb – im zweiten resultierte wieder ein Gewinn – schloss ihr CEO Goh Choon Phong Stellenstreichungen nicht aus. Vorerst werden die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter aber gebeten, von September bis November unbezahlte Ferien zu nehmen, wie «Aerotelegraph» meldet. Dies sei eine normale Massnahme, wenn man über eine gewisse Zeit hinweg weniger Bedarf nach fliegenden Mitarbeitern habe. Das sei nun der Fall, da für die Route Singapur–Jakarta–Sydney noch kein behördliches OK vorliege, um den geplanten Flugbetrieb aufnehmen zu können. Bereits hätten 400 Mitarbeitende vom Angebot Gebrauch gemacht, wird ein Bericht aus Singapur zitiert.

Deutliche Sparbeiträge verlangt die deutsche Condor von Ihren rund 4000 Mitarbeitenden, um die wirtschaftliche Situation zu verbessern, wie «FVW» meldet. Sie sollen auf Überstundenzuschläge und Ferientage verzichten sowie länger arbeiten, heisst es da. Die Gewerkschaft Ufo bestätigte am Freitag einen Vorbericht des Magazins «Der Spiegel». Sollten die Mitarbeitenden ihren Beitrag leisten, würde die Airline eine Lohnerhöhung von zwei Prozent über die folgenden zwei Jahre anbieten. Laut Condor liegen verschiedene Vorschläge und Überlegungen von beiden Seiten auf dem Tisch. Mit Hilfe der geplanten Massnahmen sollen die Personalkosten um sieben Prozent gesenkt werden. Die Gewerkschaft wiederum lehnt laut dem Bericht die «plumpen Forderungen nach Sparbeiträgen» ab, ausser Condor lege ein tragfähiges und umfassendes Sanierungsprogramm vor. Die zu Thomas Cook gehörende Airline wies letztes Jahr seit langem erstmals einen Verlust aus und steht unter starkem Konkurrenzdruck durch die Billigflieger und die expandierende Lufthansa-Tochter Eurowings, heisst es weiter. (UH)