Ein neuer Versuch für Zambia Airways

Ethiopian Airlines baut ihre Multiple-Hub-Strategie aus und investiert in Sambia.
Eine Boeing 737-200 der früheren Zambia Airways. © Ken Fielding

Die nationale sambische Fluggesellschaft Zambia Airways steht vor einem Comeback. Ethiopian Airlines hat, wie bereits vor einiger Zeit angekündigt, nun einen Gesellschaftervertrag mit der Regierung Sambias geschlossen, um die Airline wieder in die Luft zu bringen. Die sambische Regierung wird mit 55% der Anteile Mehrheitsaktionärin, Ethiopian Airlines übernimmt die restlichen 45%.

Die Fluggesellschaft soll zu Beginn in erster Linie nationale und regionale Destinationen anfliegen, bevor auch internationale Ziele in den Flugplan aufgenommen werden. Lusaka soll dabei als Drehkreuz für den Flugverkehr im südafrikanischen Raum fungieren. Ethiopian Airlines verfolgt damit ihre Multiple-Hub-Strategie weiter: Sie hat neben Addis Abeba bereits in Lomé (Togo) ein weiteres Drehkreuz, das gemeinsam mit Asky Airlines betrieben wird, sowie in Lilongwe (Malawi), das die Fluggesellschaft zusammen mit Malawian Airlines betreibt.

Die sambische Luftfahrt liegt zurzeit brach. Die 1963 gegründete Zambia Airways ging 1994 in die Insolvenz und stellte den Betrieb ein. Später gab es dann eine Zambian Airways, die mit dem früheren National Carrier aber nichts zu tun hatte und 2009 ebenfalls verschwand. 2011 gab es Pläne für eine neue nationale Airline namens Fly Zambia, die sich dann aber in Luft auflösten. Die einzige nennenswerte Fluggesellschaft des Landes ist seither Proflight Zambia, die immerhin über vier kleine Flugzeuge verfügt und unter anderem ins südafrikanische Durban fliegt. Dank der Grösse des Investors Ethiopian Airlines stehen die Zeichen nun gut, dass Sambia wieder einen echten National Carrier erhält. (SJ)