Langsam erholt sich die Lage im Outgoing-Tourismus und viele Schweizerinnen und Schweizer möchten wieder mit dem Flugzeug ins Ausland reisen. Covid-19 stellt Reisende, wie auch Fluganbieter, Airlines und die Flughäfen vor Herausforderungen, die wohl auch nach der Pandemie das Fliegen verändern werden. Ausserdem sorgen die vielen neuen Regeln und Bestimmungen bei Reisenden noch für Unsicherheit.
Aus diesen Gründen hat TRAVEL INSIDE bei den Schweizer Flughäfen nachgefragt und die wichtigsten Fragen zur aktuellen Lage gestellt. Nach dem Interview mit dem Direktor vom Euroairport Basel hat TRAVEL INSIDE innerhalb ihrer Flughafen-Interview-Serie mit Manuela Staub, Head Corporate Communication Flughafen Zürich, gesprochen.
Manuela Staub, wie oft werden Corona-Kontrollen am Flughafen Zürich durchgeführt?
Dazu müssten wir Sie an die Kapo bzw. Behörden verweisen, da sie am Flughafen Zürich für die entsprechenden Kontrollen zuständig sind.
Wie ist die aktuelle Auslastung?
In den Herbstferien hatten wir an einzelnen Spitzentagen rund 65% des Passagiervolumens im Vergleich zur Zeit vor Corona. Nach den Herbstferien ist mit einem leichten Rückgang zu rechnen, wobei seit dem 8. November Amerika wieder geöffnet hat und auch aus Asien erhalten wir positive Signale.
Ist mit längeren Wartezeiten zu rechnen?
Aufgrund der ausgeweiteten Dokumentenkontrolle kann es teilweise zu etwas längeren Wartezeiten kommen. Wir empfehlen den Passagieren deshalb weiterhin mindestens zwei Stunden vor Abflug am Flughafen Zürich einzutreffen und die für die Reise benötigten Unterlagen bereitzuhalten.
Wo überall gilt die Maskenpflicht?
Am Flughafen Zürich gilt wie von den Behörden verordnet eine generelle Maskenpflicht in den öffentlichen Gebäuden.
Was ist am Flughafen geöffnet bzw. geschlossen?
Die Läden und Restaurants am Flughafen Zürich sind alle wieder geöffnet, teilweise mit leicht angepassten Öffnungszeiten. Ausserdem gibt es neue und neugestaltete Angebote. Marché und Burger King auf der Luftseite wurden umgebaut, Yoojiis bietet neu neben dem Fingerdock A auch im Dock B Sushi und andere japanische Köstlichkeiten an. Ausserdem haben im Airport Shopping Dosenbach und McPaperland neue Shops eröffnet.
Was ist neu am diesjährigen Winterflugplan?
Schön zu sehen ist, dass bereits wieder 80% der Airlines von vor der Pandemie zurück in Zürich sind und gleich viele Destinationen angeboten werden wie vor der Krise – wenn auch teils mit geringerer Frequenz. Die im Sommer durch Chair und El Al wieder aufgenommenen Verbindungen nach Beirut respektive Tel Aviv werden im Winter weiterhin bedient.
Auch Swiss fliegt neu zweimal pro Woche nach Beirut. Mitte Dezember wird American Airlines wieder täglich nach Philadelphia fliegen. United Airlines bedient New York und Washington auch den Winter hindurch. Ab Dezember baut Swiss ihr Angebot nach New York JFK von einem täglichen Flug auf total elf Verbindungen pro Woche aus. Richtung Südamerika wird die tägliche Verbindung nach Sao Paulo zweimal pro Woche nach Buenos Aires verlängert. Delta Air Lines wird die Strecke Zürich-New York JFK ab dem 14. Februar wieder bedienen.
Wie haben sich die Zahlen (Abflüge u. Passagiere) im Vergleich zu 2019 verändert?
Im ersten halben Jahr lagen die Passagierzahlen auf einem tiefen Niveau unter 20% gegenüber 2019. Mit Beginn des Sommers stiegen die Zahlen laufend. Seither bewegt sich das Passagiervolumen bei rund 50% gegenüber 2019.
Was erwarten Sie von 2022?
Wir gehen davon aus, dass sich die Erholung im Jahr 2022 fortsetzen wird. Wir spüren, dass die Menschen wieder reisen wollen. Das Bedürfnis nach Familienbesuchen im Ausland, nach persönlicher Geschäftskontaktpflege oder nach Ferien im Ausland ist gross. Eine Prognose zu machen ist jedoch schwierig, da die Erholung vom weiteren Pandemieverlauf sowie der Öffnungsschritten der Zielländer abhängt.
Gibt es neue Direktflug-Destinationen?
Neue Direktverbindungen ab Zürich sind Sansibar sowie Liberia (Costa Rica) – bedient durch Edelweiss. Ebenfalls fliegen sie nach Sal und Maskat. Seit 2013 erstmals wieder mit Direktverbindung ab Zürich ist Luxor im Angebot, ebenfalls bedient durch Edelweiss.
(Interview: Yannick Suter)
