Grounding bei Air Italy

Die Fluggesellschaft wird liquidiert und die Flieger bleiben ab sofort am Boden.
© Wikipedia/Aldo Bidini

Das Schicksal der zweitgrössten italienischen Fluggesellschaft ist besiegelt. Der Aufsichtsrat von Air Italy hat am Dienstag die freiwillige Liquidierung beschlossen. Trotz Unterstützung von Qatar Airways ist das Grounding Tatsache. Die Fluggesellschaft wird aufgelöst und die Flieger bleiben ab sofort am Boden.

In den kommenden zwei Wochen wird es zwar noch Flüge unter dem IATA-Code IG geben. Doch die werden von anderen Fluggesellschaften durchgeführt. Am frühen Morgen des 26. Februar ist dann endgültig Schluss. Noch letztes Jahr hatte Air Italy grosse Pläne, auch in der Schweiz.

Qatar Airways sah weiter «grosses Potenzial»

Das Aus für die Traditionsairline ist eine Niederlage für Qatar Airways. Die Golf-Airline stieg im November 2017 als Minderheitsaktionärin ein und kaufte 49 Prozent der Anteile. Die Mehrheit blieb bei der italienischen Alisarda, hinter der Karim Aga Khan IV. steht, der Multimilliardär, der auch religiöser Führer von 20 Millionen ismailitischen Nizariten ist.

Man habe seit dem Einstieg an das «grosse Potenzial» der Fluggesellschaft geglaubt, schreibt Qatar Airways in einer Mitteilung. Man sei auch bereit gewesen, Air Italy zu unterstützen. Aber dazu hätte es des Engagements aller Anteilseigner bedurft, so die Golf-Airline weiter. Offenbar wollte Alisarda nicht mehr mitziehen.

1963 wurde die Airline als Alisarda zunächst als reine Chartergesellschaft gegründet und 1991 in Meridiana umbenannt. Bereits 2011 tauchte «Air Italy» als Subbrand von Meridiana erstmals namentlich auf. Als Qatar Airways im September 2017 mit 49% bei Meridiana eingestiegen war, hatte Qatar-Chef Akbar Al Baker auf eine Namensänderung gepocht – die im Februar 2018 Tatsache wurde. (TI)