Joint Venture: Boeing und Embraer sind fast am Ziel

Die Flugzeughersteller haben sich auf die Konditionen ihrer geplanten Zusammenarbeit geeinigt.
©Embraer

Das Joint Venture zwischen dem US-Flugzeughersteller Boeing und dem brasilianischen Konkurrenten Embraer rückt näher: Wie Boeing und Embraer gemeinsam am Montag mitteilten, will Boeing 80% an einem Gemeinschaftsunternehmen übernehmen, in das Embraer sein Verkehrsflugzeug- und Service-Geschäft einführt. Embraer soll dafür USD 4,2 Mia. und die restlichen Anteile an dem neuen Unternehmen erhalten. Dem Geschäft müssen noch die brasilianische Regierung, die Aktionäre sowie die Behörden zustimmen.

Die beiden Unternehmen hatten schon länger verhandelt und bereits vor einem Jahr entsprechende Gespräche bestätigt. Im Juli wurde der politische Widerstand aus Brasilien aufgegeben, welcher das Bündnis lange erschwert und verzögert hatte. Stein des Anstosses war damals die Tatsache, dass Embraer auch Militärflugzeuge und Sicherheitstechnik für den brasilianischen Staat baut. Der effektive Zusammenschluss soll nun Ende 2019 vollzogen werden.

Boeing rüstet gegen Airbus auf

Embraer mit seinen E- und E2-Jets ist neben Bombardier der zweite wichtige Anbieter von Regionalflugzeugen mit rund 100 Sitzen. Embraer wird 2018 laut eigenen Angaben mit diesen kommerziellen Flugzeugen einen Umsatz von bis zu USD 2,5 Mia. erzielen – rund 90 Maschinen wird das Unternehmen demnach ausliefern können. Boeing ist in diesem Segment bisher nicht vertreten, wird nun aber mit einem Zusammenschluss seinem europäischen Konkurrenten Airbus folgen. Der grösste europäische Flugzeughersteller hatte sich zuletzt mit dem kanadischen Flugzeugbauer Bombardier zusammengetan. (ES)