Neuer Player will im Schweizer Fernbusmarkt mitmischen

Albus Zürich, ein Mitglied der österreichischen Dr. Richard Gruppe, hat die Konzession für vier nationale Fernbus-Strecken beantragt. Ein alter Bekannter hat seine Finger mit im Spiel.

Eurobus Swiss Express bekommt Konkurrenz – und zwar von einem ehemaligen Mitarbeiter. Das Schweizer Verkehrsunternehmen Albus Zürich, ein Mitglied der österreichischen Dr. Richard Gruppe, hat beim Bundesamt für Verkehr zwei Konzessionsgesuche für vier nationale Fernbus-Strecken beantragt. Und zwar: Zürich Flughafen–Zürich–Bern, Zürich–Basel–Bern, Zürich–Luzern–Bern sowie Zürich Flughafen–Zürich–Sargans–Landquart–Chur-Domat/Ems. Die Strecken sollen baldmöglichst ganzjährig zwischen zwei und sieben Mal pro Tag und Richtung bedient werden.

Patrick Angehrn, ehemals Fernbus-Experte von Eurobus Swiss Express und neu Leiter Linienbusverkehr Schweiz bei Dr. Richard, erklärt: «Die Fernbusse auf den vier Strecken stellen eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden öffentlichen Fern-Verkehrsangebot auf Schiene und Strasse dar – insbesondere auch aufgrund der geplanten Nachtverbindungen Zürich Flughafen–Zürich–Bern sowie der Früh- und Spät-Kurse Zürich Flughafen–Zürich–Sargans–Landquart–Chur–Domat/Ems.» Auf der Strecke Zürich Flughafen–Zürich–Sargans–Landquart–Chur–Domat/Ems sollen ausschliesslich Bahn-Ergänzungskurse angeboten werden, welche die bislang fehlende Anbindung des Bündner- und Sarganserlandes zu Randzeiten an Zürich sowie den Flughafen Zürich sicherstellen sollten.

Wie gesetzlich gefordert werden die Fernbusse ins bestehende ÖV-System eingebunden, sodass Halbtax und Generalabo akzeptiert werden. Die Preise sollen je nach Strecke bis zu 50% günstiger sein als die der Bahn, wobei auf Dumping- oder Lockvogel-Angebote sowie Reservationsgebühren verzichtet werden soll. Das selbe Konzept gilt auch bei Eurobus Swiss Express.

Auf den vier beantragten Strecken sollen acht neue Langstrecken-Doppelstock-Luxusbusse
mit komfortablen Sitzplätzen eingesetzt werden, die über Sitze mit viel Beinfreiheit, ein On-
Board-Entertainment-System, Steckdosen, WLAN sowie ein Angebot an Snacks & Getränken verfügen werden. Die Busse sollen auch den Bedürfnissen von Reisenden mit eingeschränkter Mobilität sowie Familien mit Kleinkindern entsprechen (absenkbare Einstiege mit Rampen, Plätze für Rollstühle und Kinderwagen, grosszügige rollstuhlgängige Toiletten mit Wickeltischen). Auch dies ist gesetzlich zwingend.

Starke Präsenz in der Schweiz geplant
In Zürich, Bern und Chur ist einer Mitteilung zufolge die Anstellung von zahlreichen Mitarbeitern geplant, die zu branchenüblichen – durch das Bundesamt für Verkehr geprüften – Löhnen und Arbeitsbedingungen beschäftigt werden. «Unser Familienbetrieb in dritter Generation hat sich in mehr als 70 Jahren durch konsequente Wahrnehmung sinnvoller Wachstumsmöglichkeiten zum zweitgrössten Busunternehmen Österreichs mit Niederlassungen in Deutschland und der Schweiz entwickelt. Wir streben eine stärkere
Präsenz auf dem Schweizer Markt an und sehen unsere Fernbus-Aktivitäten als ersten
Schritt dazu an», so Ludwig Richard, Geschäftsführer der Dr. Richard Gruppe. (TI/SG)