Noch gestern zeigten sich der Travel-Tech-Provider Sabre und Farelogix gleichermassen zuversichtlich, dass das US-Justizministerium (DOJ) der Übernahme rechtlich und wettbewerbsfähig ist und dass die Transaktion letztendlich abgeschlossen sein wird. Über Nacht hat sich das Blatt gewendet: Das US-Justizministerium wird versuchen, die Übernahme vor Gericht zu blockieren. Umgehend teilte Sabre mit, man sei unverändert der Ansicht, dass die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen der Branche beträchtliche Vorteile bringen werde und Sabre werde gehen den Entscheid vorgehen.
«Die Behauptungen des DOJ haben in Wirklichkeit keine Grundlage und spiegeln ein grundlegendes Missverständnis der Branche wider», lässt Sabre verlauten. Sabre und Farelogix würden nicht dieselben, sondern ergänzende Dienstleistungen anbieten, und diese Transaktion sei die Fortsetzung einer bereits erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen. «Der Sektor Airline-Technologie ist sehr wettbewerbsintensiv, da viele Unternehmen – auch die Fluggesellschaften selbst – im Wettbewerb um Next-Generation-Retailing-Lösungen stehen. Sabre freut sich darauf, dem Gericht zu zeigen, wie dynamisch diese Branche ist und dass Fluggesellschaften und Reisebüros erklären, wie die Branche tatsächlich funktioniert», so das GDS-Unternehmen in einem Statement.
Sabre ist in den USA der führende GDS-Anbieter Sabre und wollte mit dem Kauf des NDC-Providers Farelogix seine Transformation zum NDC-basierten Buchungssystem beschleunigen. Farelogix stellt bereits jetzt Buchungssysteme zur Verfügung, mit denen Fluggesellschaften differenzierte und spezifische Angebote auf unterschiedlichen Kanälen anbieten und verwalten können. Schon jetzt organisieren zwanzig Fluggesellschaften ihren NDC-Vertrieb mit Farelogix. Zu ihnen gehören unter anderem die Lufthansa-Gruppe mit Swiss, American Airlines, United, Emirates, Etihad und andere. (ES)