Kein Event ohne adäquate Technik

Licht, Bild, Ton, Projektion und Digitalisierung – die Entwicklungen in der Veranstaltungstechnik erweitern das Spektrum der Einsatzmöglichkeiten.
© OPERA

Kaum eine Veranstaltung kommt ohne ein gewisses Mass an Technik aus. Manchmal genügen eine Audioanlage und ein Beamer, damit ein Redner im ganzen Raum verstanden wird und seine Ausführungen bildlich unterstützt werden, und sei es nur durch eine relativ einfache Powerpoint-Präsentation. Doch Veranstaltungstechnik ist natürlich viel mehr als das. Immer neue, ausgeklügelte Techniken und vor allem die Digitalisierung eröffnen neue und bisher ungeahnte Möglichkeiten, um Bild, Ton, Licht und damit den Event selber erfolgreich und überraschend in Szene zu setzen. MICE-tip hat sich bei einigen Anbietern von Veranstaltungstechnik nach Neuheiten und Trends umgehört.

AKKU-LED-SCHEINWERFER: MOBIL UND FLEXIBEL
Die richtige Beleuchtung kann viel zum Erfolg einer Veranstaltung beitragen. Licht ins rechte Licht zu rücken, ist aber auch immer mit einigem Aufwand verbunden. Eine markante Vereinfachung stellen da z.B. die Akku-betriebenen LED-Scheinwerfer dar. Einer, der an die Zukunft dieser Lichtquelle glaubt und bereits positives Feedback von Seiten der Kunden bekommen hat, ist Thomas Schärer, Inhaber und CEO des Veranstaltungstechnik- Spezialisten Opera.

Die kabellosen Lichtquellen, die es vom kleinen Spot bis zum grossen Scheinwerfer gibt, haben viele Vorteile. Es müssen keine Kabel verlegt werden, was einer grossen Zeitersparnis sowie viel Flexibilität beim Einsatz gleichkommt. «Wir können damit in einem zeitlich beschränkten Rahmen Sachen verwirklichen, die vorher nicht gingen», erklärt er. Ebenso können damit Locations, Zugangswege, Gebäude usw. mit fehlender Stromversorgung in Szene gesetzt werden. Die neuen Scheinwerfer produzieren wenig Hitze und brauchen viel weniger Energie. Sie lassen sich einzeln, aber auch als Gruppe für einen Lichtverlauf programmieren. Der Komplexitätsgrad – vom atmosphärischen Licht bis hin zu verschiedensten Effekten und Farbgebungen – kann individuell, je nach Wunsch des Kunden definiert werden. Am Event selber können vor allem die kleineren Spots vom Organisator mit einer Fernbedienung gesteuert werden.

Eine intelligente Steuerung, bei der Infrarot- Fernbedienung, Funk-DMX und App per Tablet zusammenarbeiten, um grosse Setups zu ermöglichen, werden von Opera-Technikern eingerichtet, überwacht und angepasst. Bei länger dauernden Anlässen können die Scheinwerfer selbstverständlich auch am Stromnetz betrieben werden.

Schärer ist sich sicher, dass sich die Investition in diese Akku-LED-Scheinwerfer gelohnt hat und diese aufgrund der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten bei den Kunden auf grosses Interesse stossen werden.

© HALLE 622 Vollautomatisch: Auf der Galerie der neuen Halle 622 ensteht innert drei Minuten eine Besucher-Tribüne.
© HALLE 622 Von Vorteil: Die flexibel einsetzbare Technik in der Halle 622 in Zürich deckt die meisten Kundenbedürfnisse bereits ab.

ZUKUNFT VIRTUAL REALITY
Aus der modernen Veranstaltungstechnik ist 3D-Visualisierung und Virtual Reality nicht mehr wegzudenken. Sie ist zu einem eigentlichen Trend geworden. Jedoch konzentrieren sich etliche Technikanbieter noch immer auf die reine Vermietung und den Betrieb technischer Hardware wie Lautsprecher, Lichtanlagen oder ganzer Entertainment-Systeme. Nicht so die zur Messerli-Gruppe gehörende Dr.W.A.Günther Media Rent AG. Sie hat die Chancen und Möglichkeiten von Virtual und Augmented Reality erkannt und bietet die entsprechenden Dienstleistungen an. Da es noch keinen Standard gibt, wird jede Anfrage oder jeder Auftrag massgeschneidert auf die Bedürfnisse und Ansprüche der Kunden entwickelt. Dabei ist für Sebastian Morsch, Event Designer, wichtig, dass Mediarent die Kunden möglichst von Anfang an begleiten kann: «Ob Product Placement, Story Telling oder ein eher spielerischer Auftritt an einer Messe – mit Virtual Reality kann fast alles erlebbar inszeniert werden. Wir unterstützen den Kunden gerne bereits bei der Entwicklung von Ideen, wie 3D bzw. Virtual Reality gezielt eingesetzt werden kann. Je nach Veranstaltung sind die Möglichkeiten ganz unterschiedlich. Das vereinfacht die Arbeit für den Kunden, der uns den Content liefern muss, den wir dann mit allen technischen möglichen Mitteln umsetzen.»

Damit sich der Kunde eine Vorstellung machen kann, wie sein Event aussehen wird, erstellt das Mediarent-Team im Vorfeld eine 3D-Visualisierung. Das sei viel informativer als ein Blatt Papier mit unverständlichen technischen Ausdrücken.

«Es gibt so viele Möglichkeiten, Virtual Reality anzuwenden. Wir stehen da noch vor einer grossen Entwicklung und leisten teilweise Pionierarbeit. Es gibt keine fertigen Lösungen, alles ist auf den jeweiligen Kunden zugeschnitten», führt Morsch weiter aus. Bereits erkennt er, dass bei Kunden, die Erfahrung mit Virtual Reality bei Veranstaltungen haben, die Ansprüche kontinuierlich steigen. Die Basis, also die Herangehensweise an eine Idee und deren Umsetzung, bleibt immer in etwa gleich. Der Einsatz der qualitativ unterschiedlichsten VR- oder AR-Brillen hängt ganz von den Ansprüchen und Bedürfnissen des Kunden und den Zielen ab, die man verfolgen möchte.

© MEDIARENT Dr.W.A.Günther Media Rent AG: 3D-Visualsierung des Events im Vorfeld und die Umsetzung live.

FLEXIBLE LÖSUNGEN IN HALLEN
Die Halle 622 in Zürich Oerlikon ist ein Beispiel dafür, wie Hallen, die ganz unterschiedlich genutzt werden, bezüglich Technik heute besonders flexibel ausgestattet werden. Dies ermöglicht individuelle Lösungen und kurze Umbauzeiten zwischen zwei Events. Winkler Multi Media Events ist Preferred Technical Partner in der Halle 622, Kunden können aber ihren eigenen Technikpartner mitbringen, wobei die bestehende Infrastruktur in Teilen oder gesamthaft gemietet und genutzt werden kann. Die grosse Haupthalle mit der Galerie wird für Konzerte, Tagungen, Generalversammlungen, Messen/ Ausstellungen wie auch für Dinners und Präsentationen genutzt.

Das Foyer – das meistens für Registration, Einlass oder einen Apéro während den Pausen genutzt wird – ist mit einer Basis-Eventbeleuchtung und -beschallung ausgestattet. Überaus flexibel präsentieren sich Beleuchtung und Ton in der Haupthalle mit grosser, mobiler Bühne. «Multifunktionale LED-Fluter und Spezialscheinwerfer decken ungefähr 80% der Kundenbedürfnisse ab. Das Beschallungssystem besteht aus verschiedenen Setups, die je nach Zone und Bühnenplatzierung eingesetzt werden können. Das Line Array und die zusätzlichen Delay-Lines sorgen für eine präzise auf den Raum und die Zuhörer abgestimmte Beschallung», erklärt Michel Dubler, Leiter Business Development bei Winkler. Die Videoanlage mit Regie, ferngesteuerter Rollleinwand und Hochleistungsprojektoren, die komplexe Rigginganlage, ein modernes WLAN-Netz und mehr ergänzen das vielfältige Angebot.

Speziell weist Dubler auf die einzelnen Traversenstrecken an der Decke hin. An diesen ist die technische Infrastruktur fixiert. Diese können von einer Person unabhängig voneinander auf- und abgefahren werden. In einem Teil der Halle kann so die Technik für den Event vorbereitet werden und im anderen können die Aufbauarbeiten stattfinden. Diese Traversen können auch für Anlässe von Kunden genutzt werden, die nicht mit Winkler zusammenarbeiten. Dies ist bei Konzerten oft der Fall, wo die Band das ganze Equipment mitbringt.

TELESKOP-TRIBÜNE
Ein Highlight der Halle 622 ist sicher die vollautomatische Teleskop-Tribüne auf der Galerie. «Sie kann innert drei Minuten von einer Person aus- oder eingefahren werden und bietet insgesamt 316 Sitzplätze», heisst es bei den Technik- Experten der neuen Halle. Das ermöglicht einen Umbau innert kürzester Zeit, so dass die Galerie beispielsweise nach einem Konzert relativ rasch als VIP-Bereich oder für andere Zwecke genutzt werden kann.

Checkliste Veranstaltungstechnik