Hotelprojekt im Toggenburg: «Todesstoss» oder letzte Chance?

In Wildhaus SG soll für 21 Millionen Franken ein Hotel gebaut werden. Ein grosser Aufreger.
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Im Toggenburg herrscht seit Jahren Gästeflaute, die Hotels stecken in der Krise oder haben bereits zugemacht – unter anderem wegen fehlender Alternativen zum Wintersport in dem tief gelegenen Skigebiet. Trotzdem will die Gemeinde Wildhaus SG Medienberichten zufolge nun Millionen in ein Projekt einer österreichischen Hotel-Kette investieren. «Der Todesstoss für einheimische Hoteliers», werden Branchenkenner im «Blick» zitiert.

Die österreichische Hotelkette Jufa und der Investor ITW aus Liechtenstein wollen in Wildhaus SG ein 21-Millionen-Franken-Hotel auf die grüne Wiese stellen. Das neue Hotel soll 200 Betten verteilt auf 70 Zimmer bieten. Die Gemeinde soll dem Investor dafür 6500 Quadratmeter Bauland verkaufen – für jährlich einen Franken pro Quadratmeter. Zudem will der Investor 79 kostenlose Parkplätze bauen, für eine Bowlingbahn, eine Mehrzweckhalle, ein Restaurant und ein Schwimmbad. Die Wildhauser stimmen am 14. April über das Mega-Projekt ab. Der Gemeinderat spricht von einer grossen Chance für den Tourismus. Man meint, das Hotel werde dafür sorgen, dass neue Kunden ins Toggenburg finden und so alle Betriebe profitieren.

Im «Blick» wird Tourismus-Experte Christian Laesser zitiert: «Eigentlich müssten die übrig gebliebenen Hotels jetzt kräftig investieren.» Einzig: «Das Geld dafür fehlt ihnen.» (MICE-tip)