Auf der Costa Toscana, die diesen Sommer im westlichen Mittelmeer kreuzt, hat eine neue Internet-Ära Einzug gehalten: Das Flaggschiff von Costa wurde kürzlich mit der innovativen WLAN-Technologie Starlink von Spacex ausgerüstet, die global eine schnellere und leistungsfähigere Internet-Verbindung bietet.
Doch nicht genug damit: Bis Ende Jahr wird der Starlink-Breitbanddienst schrittweise auf die ganze Costa-Flotte ausgerollt. Wo immer sich die Schiffe dann befinden: Starlink sorgt für eine weltweite Internet-Abdeckung, die auch in fernen und entlegenen Gebieten eine hochwertige Verbindung sichert.
Ermöglicht wird dies durch das LEO-Satellitennetzwerk (Low Earth Orbit) des US-Raumfahrt- und Telekommunikationsunternehmens Spacex von Elon Musk. Mit über 3700 aktiven Starlink-Satelliten ist Spacex der grösste Satellitenbetreiber der Welt und deckt damit jeden Ort auf Erden mit freier Sicht zum Himmel ab.
Auch Aida rüstet um…
Schon bis Ende Oktober sollen auch alle Schiffe der Aida-Flotte mit Starlink ausgestattet werden; auf der Aida Blu, Aida Bella und Aida Stela wurde das «bestmöglich verfügbare Wifi-Erlebnis auf See» inzwischen bereits umgesetzt, der Rest der Flotte folgt zügig.
Aida legt dazu ein Einführungsangebot «Starlink Special» auf, bei dem die Internetpakete L, XL und XXL mit doppeltem Volumen zum gewohnten Preis erworben werden können. Für ein Kids & Teens Social-Media-Paket gibt es gar 50% Rabatt.
Vom neuen Internet-Dienst profitieren nicht nur die Gäste, sondern er verbessert auch die Kommunikation zwischen Schiffen und Büros an Land. Die digitale Arbeit an Bord wird erleichtert, der Schiffsbetrieb optimiert, reibungsloser und effizienter.
Ebenso wichtig: Von der Erhöhung des Datenvolumens profitiert auch jedes einzelne Crewmitglied für den privaten Gebrauch und erlaubt einen verbesserten Austausch mit der Familie und den Freunden in der Heimat.
… und viele weitere Flotten ebenso
Bereits im Dezember 2022 startete Carnival Corporation die Kooperation mit Starlink und leitete die geplante Umrüstung sämtlicher Schiffe all ihrer Marken ein. Dies betrifft nebst Costa und Aida auch Carnival Cruise Line, Cunard Line, Holland America Line, Princess Cruises, P&O Cruises und Seabourn.
So verfügt zum Beispiel seit kurzem auch die Koningsdam von HAL über die Starlink-Technologie. Das ist relevant, denn das Schiff kreuzt diesen Sommer in Alaska, wo Wetterlagen oder Blockaden herkömmliche Technologien vor Probleme stellen können.
Als Pionierin sprang bereits im August 2022 die Royal Caribbean Group auf den Starlink-Zug auf und testete die Technologie auf der Freedom of the Seas. Nun werden sämtliche Schiffe der Marken Royal Caribbean, Celebrity Cruises und Silversea Cruises mit Starlink ausgestattet oder verfügen bereits darüber.
Ähnliches gilt für Norwegian Holdings, wo erste Tests im Hebst 2022 mit der Norwegian Breakaway erfolgten. Auch hier visiert man den Starlink-Einsatz über die gesamte Flotte von Norwegian Cruise Line, Oceania Cruises und Regent Seven Seas Cruises an.
Aber auch kleinere Reedereien planen eine Umrüstung oder haben diese bereits auf einigen Schiffen umgesetzt. So etwa Seadream Yacht Club, Scenic und Emerald Cruises, Hurtigruten, Windstar Cruises, American Cruise Lines oder American Queen Voyages. Kein Zweifel: Ein neuer Standard setzt sich durch.
Hier weitere, noch nicht gesonderte News aus der weiten Welt der Schiffsreisen:
- Amsterdam will City-Terminal schliessen
Die Nachricht machte in den letzten Tagen aufgeregt die Runde in den Medien: «Amsterdam verbietet Kreuzfahrtschiffe». Tatsächlich hat das Stadtparlament von Amsterdam kürzlich beschlossen, den City Terminal unweit des Hauptbahnhofs und der Innenstadt, an dem zwei grosse Schiffe gleichzeitig anlegen können, aus Umwelt- und Over Tourismus Gründen zu schliessen.
Auch eine geplante neue Brücke soll zu diesem Entscheid geführt haben. Wann die Schliessung tatsächlich erfolgt, ist unklar, aber Kreuzfahrtschiffe werden wohl weiterhin Amsterdam anlaufen – allerdings in einem Industrie- oder neuen Terminal ausserhalb der Stadt, möglicherweise in Ijmuiden.
Amsterdam wird jährlich von rund 20 Millionen Besuchern überschwemmt, der Anteil der 300’000 bis 400’000 Cruise-Gäste macht rund 1,7% aus, die allerdings jeweils geballt in die Stadt strömen. Der City Terminal verfügt zudem gemäss CLIA noch nicht über einen Landstrom-Anschluss, der die Emissionen laufender Motoren ausschalten würde.
- Vantage Deluxe World Travel ist insolvent
Der amerikanische Veranstalter Vantage Deluxe World Travel ist insolvent und musste sich unter Chapter 11 flüchten. Vantage charterte nebst anderen Aktivitäten die zwei neuen Infinity-Expeditionsschiffe Ocean Explorer und Ocean Odeyssy von Sunstone. Die Geschäftsaktivitäten von Vantage stehen still, die beiden Schiffe verharren inaktiv aufgelegt. Interesse daran äusserten inzwischen die australische Aurora Expeditions und United Travel, resp. die neuseeländische Heritage Expeditions.
- MSC pusht besondere Herbstrouten
Die seit kurzem ganzjährig in New York stationierte MSC Meraviglia legt im Herbst eine Serie von Reiserouten nach Kanada und Neu England auf. Die 10- und 11-tägigen Kreuzfahrten lassen das Farbspektakel des Indian Summer erleben, ebenso charmante Hafenstädte wie Newport auf Rhode Island, historische Entdeckungen in Boston oder die Naturschönheiten von Nova Scotia.
Im Mittelmeer ist von September bis November die MSC Poesia auf besonderen 11-Nächte-Kreuzfahrten zu den antiken Metropolen und Palazzi in Italien, der Türkei und Griechenland unterwegs. Angelaufen werden Kusadasi und Istanbul (mit verlängertem Aufenthalt bis ein Uhr nachts), Piräus/Athen sowie Genua, Palermo und Civitavechia/Rom.
- Die Celestyal Journey startet am 2. September
Der Neuzugang in der Flotte der griechischen Celestyal Cruises, die Celestyal Journey, nimmt nach einer 20-Millionen-Euro-Renovation am 2. September Fahrt auf. Dabei handelt es sich um die 1994 erbaut Ryndam von Holland America Line, die nach verschiedenen Handänderungen zuletzt inaktiv als Aegean Goddess bei Seajets verharrte.
Das Schiff für 1260 Passagiere erhält u.a. neu 148 Balkon-Kabinen und 28 Grand-Suiten, sieben Restaurants und Wellness. Die Celestyal Journey erweitert die Flotte des Ägäis-Spezialisten Celestyal mit der Celestyal Crystal und Celestyal Olympia um ein drittes Schiff.
- Arosa Flussschiff verlängert die Saison
Arosa hat zusätzliche Reisen zum Ende der Saison 2023 sowie zum Beginn der Saison 2024 auf Donau und Rhein aufgelegt. Insgesamt fünf der dreizehn Arosa-Schiffe werden bis Ende Januar 2024 auf Vier- und Fünf-Nächtereisen zu den europäischen Metropolen unterwegs sein: Auf der Donau mit Wien und Bratislava die Arosa Mia und Arosa Flora, auf dem Rhein und bis nach Holland mit Rotterdam Amsterdam und Utrecht die Arosa Sena und die Arosa Brava, während die Arosa Silva im oberen Mittelrheintal Main und Frankfurt besucht. Die ersten Reisen der Saison 2024 beginnen dann bereits am 29. Februar.
- Neue kulinarische Landausflüge bei Regent
Die Luxusreederei Regent Seven Seas führt im Rahmen des Programms «Epicurean Perfection» 128 neue kulinarische Landausflüge im Mittelmeerraum ein. Die aussergewöhnlichen Ausflüge in Zusammenarbeit mit lokalen Küchenchefs und kulinarischen Experten sind in Frankreich, Griechenland, Italien, Portugal, Spanien und der Türkei erlebbar.
Highlights sind etwa der Besuch eines Portwein-Kellers in Porto, ein gastronomischer Ausflug durch die Provence bis St. Tropez, die Entdeckung der minoischen Küche auf Kreta oder der Besuch eines Bio-Bauernhofs in Amalfi.
- Oceania stellt Mittelmeer 2024 vor
94 verschiedene Routen mit der Marina, Riviera, Sirena und dem neusten Schiff Vista hat Oceania Cruises im nächsten Jahr im Mittelmeer programmiert. Das Angebot reicht von sieben Tagen bis zu einer 59-tägigen Grand Voyage von Miami nach Rom.
Speziell kuratierte Landausflüge lassen das mediterrane Lebensgefühl erleben, sei es bei der Trüffelsuche in der Nähe von Rom, bei der Erkundung der weniger bekannten Vulkane von Santorini oder beim Flamenco in Sevilla.
- Island Pro Cruises macht 2024 buchbar
Das Expeditionsschiff Seaventure ex-Bremen / Hapag-Lloyd Cruises) von Island Pro Cruises ist 2024 erneut in Island und nach Grönland unterwegs. Sieben Seereisen führen rund um die Insel, neu ist eine neuntägige Umrundung, die sich mit einem Vor- oder Nachprogramm in Reykjavik kombinieren lässt.
Im Juli und August sind neue Routen entlang der West- und Ostküste Grönlands im Programm, dabei zwei 19-tägige Kombi-Kreuzfahrten inklusive Island und eine achttägige Expeditionsfahrt «Abenteuer Westgrönland». Die Reisen nach Grönland bietet die Reederei inklusive Flüge zwischen Island und Grönland an.
- Die Amadeus-Flussreisen 2024
Zehn elegante Schiffe und 14 Routenvarianten auf Europas Flüssen bietet das Programm 2024 des Münchner Veranstalters der österreichischen Reederei Lüftner. Nach der Amadeus Riva in diesem Jahr wird die Flotte im nächsten Jahr um einen weiteren Neubau erweitert, die Amadeus Nova. Sie wird sich mit innovativer Umwelt- und Solartechnik auszeichnen. Buchungen bis Ende November werden mit einem Bonus von 15 Prozent honoriert.
- Nicko stellt Flussreisen 2024 vor
70 verschiedene Routen auf 22 Wasserwegen in 21 Ländern und vier Kontinenten umfasst das Programm 2024 der deutschen Nicko Cruises, darunter auch zusätzliche Themenfahrten. Neu im Angebot ist zudem die Bellejour, ein Schwesterschiff der Maxima, Bolero, Viktoria und Belvedere. Sie kommt auf der Donau zum Einsatz. Eine neue 19-tägige Donauroute der Maxima führt durch acht Länder bis ins Donaudelta. Neu bei Nicko sind zudem Mississippi-Kreuzfahrten mit der American Queen buchbar, und auf dem Nil ist eine neue 15-tägige Reise im Angebot.
- Princess baut Südamerika 2024/25 aus
Während in der kommenden Saison Princess Cruises mit der Sapphire Princess ein Schiff rund um Südamerika einsetzt, wird 2024/25 zusätzlich auch die Majestic Princess in dieser Region kreuzen.
Im Mittelpunkt stehen dabei jene Fahrten, die die Passagiere über die Südspitze Argentiniens bis an die Aussengrenze der Antarktis bringen. Dies sind sowohl 17-tägige Reisen ab Buenos Aires wie 32- bis 52-tägige Grand-Adventure-Voyages.
- Plantours plant bis ins Jahr 2025
Das weltweite Programm des ungezwungenen deutschsprachigen Kreuzfahrtschiffs Hamburg (400 Pax) von Plantours führt bis Ende Mai 2025 nach sechs Kontinenten.
Dabei wird drei Mal der Äquator überquert und sowohl die Arktis wie die Antarktis besucht. Höhepunkte sind etwa die Grossen Seen in den USA und Kanada, die 29-tägige Route von der Spitze Südamerikas zum Kap der Guten Hoffnung in Südafrika oder erstmalige Anläufe in Saudi Arabien.
Beat Eichenberger