Schweizer Touristen in Peru blockiert

Gewaltsame Proteste in Cusco bei Machu Picchu.
Machu Picchu. ©Pixabay/Yolanda Coervers

Perus Tourismus-Ministerium lässt nach zunehmend gewaltsamen Protesten Tausende gestrandete Touristen aus der Stadt Cusco wegbringen, die Ausgangspunkt für Touren zur berühmten Inka-Ruinenstadt Machu Picchu ist. Betroffen sind laut dem EDA auch zehn Personen aus der Schweiz.

«Ich bin in Cusco, um die Evakuierung zu überwachen, nachdem der Flughafen heute wieder geöffnet wurde», zitierte die peruanische Nachrichtenagentur Andina Tourismusminister Luis Fernando Helguero am Freitagabend. Hintergrund der Proteste ist die Absetzung von Präsident Pedro Castillo vor eineinhalb Wochen.

Bis zu 4500 gestrandete Touristen und andere Personen, die in die Hauptstadt Lima mussten, seien bereits ausgeflogen worden, so Helguero weiter. «Ich denke, dass am Samstag, spätestens am Sonntag, alle gestrandeten Touristen abreisen werden.» Ob dem so ist, war am Montag früh in Europa noch unklar.

Die Ruinenstätte Machu Picchu gehört zu den wichtigsten Touristen-Attraktionen Südamerikas und zählt seit 1983 zum Unesco-Weltkulturerbe. Die Stadt wurde im 15. Jahrhundert von den Inkas errichtet und empfängt Tausende Besucher am Tag. Der Hauptzugang erfolgt von Cusco aus. Der Zugverkehr nach Machu Picchu war am Dienstag wegen der Proteste aus Sicherheitsgründen ausgesetzt worden. Auch der Betrieb des Flughafens wurde eingestellt.

In der Region im Süden des Andenlandes, die als Hochburg von Ex-Präsident Castillo und seiner Anhänger gilt, kam es in den vergangenen Tagen zu Strassenblockaden und teilweise gewaltsamen Protestaktionen sowie Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei.

Aber auch in Lima und anderen Städten forderten Tausende Menschen den Rücktritt von Castillos Nachfolgerin Dina Boluarte, die Schließung des Parlaments, baldige Neuwahlen und die Freilassung des Ex-Präsidenten aus der U-Haft. (TI)