Hotelpreise sollen 2020 nur gering steigen

Weltweiter Bauboom verhindert grosse Preissprünge nach oben.
© Lindner Hotels & Resorts

Die Hotelpreise in den wichtigen Städten der Welt werden 2020 lediglich moderat steigen, wie der Hotel Monitor 2020 von American Express Global Business Travel (GBT) prognostiziert. Ein weltweiter Boom im Hotelbau erhöhe das Angebot an Zimmern ebenso, wie die Spannungen im internationalen Handel die Nachfrage dämpfe. Insgesamt blieben Preiserhöhungen in vielen Geschäftsreisezielen daher im Rahmen.

«Trotz der Anzeichen, dass die Weltwirtschaft vor Herausforderungen steht, wächst die Zahl der Menschen, die geschäftlich und privat unterwegs sind», sagt Joakim Johansson, Vice President Global Business Consulting bei GBT. «In den meisten Städten hat die grosse Zahl geplanter Hotel-Neueröffnungen allerdings zur Folge, dass dieses hohe Nachfrageniveau nicht zu grossen Preiserhöhungen führen wird.»

Und so sieht die Prognose nach Regionen aus:

Europa: Der Hotel Monitor 2020 prognostiziert einen geringen Anstieg der Zimmerpreise in den wichtigsten europäischen Geschäftsstädten, da ein geringes Wachstum, Unsicherheit über den Brexit und die allgemeinen globalen Konjunkturaussichten die Nachfrage belasten. Auf der Angebotsseite erreicht die Hotelentwicklung in Europa ein Rekordniveau. Deutschland führt den Boom mit 379 geplanten Projekten an. Grossbritannien liegt mit 281 projektierten Hotels dicht dahinter. In London werden 2019 und 2020 weitere 10.000 neue Zimmer auf den Markt kommen.

Nordamerika: In den USA werden eine geringe Zimmerbelegung und die grosse Zahl von Hotels im Bau den Wettbewerb verschärfen und damit die Möglichkeit von Preiserhöhungen begrenzen. In Kanada ist aufgrund der relativ starken Wirtschaftsleistung und des verlangsamten Kapazitätswachstums mit höheren Zimmerpreisen zu rechnen. Die Städte mit der stärksten Zunahme sind Chicago (fünf Prozent), San Francisco (vier Prozent) und Toronto (ebenfalls vier Prozent). Im Gegensatz dazu werden die Zimmerpreise für New York voraussichtlich um drei Prozent sinken, da in den kommenden Monaten 29.000 neue Zimmer auf den Markt kommen.

Mittel- und Lateinamerika: Politische und wirtschaftliche Unsicherheiten haben sich negativ auf die Geschäftsreisen in Mittel- und Lateinamerika ausgewirkt. Trotzdem wird mit höheren Preisen gerechnet, da die Nachfrage stärker zulegt als das Wachstum – die Zahl geplanter Hotels ging gegenüber dem Vorjahr um 25 Prozent zurück.

Naher Osten und Afrika: Im Nahen Osten boomt der Hotelbau, wenn auch hauptsächlich in den Vereinigten Arabischen Emiraten, was zur Folge hat, dass das Angebot die Nachfrage übersteigt und zu prognostizierten Preisrückgängen von bis zu zehn Prozent in Doha und acht Prozent in Riad führt. In Dubai, Austragungsort der Expo 2020, dürfte wegen der Besucher die Nachfrage steigen – die Zimmerpreise aber gleich bleiben.

Asien/Pazifik: In der gesamten Region wächst die Hotellerie rasant – in den wichtigen Städten kommen jedes Jahr Tausende neuer Zimmer hinzu. Trotz der zusätzlichen Kapazität führt die anhaltende Nachfrage in diesen Wachstumsländern wohl zu steigenden Raten, in Bangalore (Indien) beispielsweise um fünf Prozent, in Tokio (Japan) um vier Prozent. Inländische Reisende gleichen den Rückgang der internationalen Besucherzahlen aus, der auf weniger optimistische Weltkonjunktur-Aussichten zurückzuführen ist. (TI)

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