Basler Politiker will Kurzzstreckenflüge verbieten

Wieso fliegen, wenn die Nachbarländer auch per Bahn schnell erreichbar sind? So die Argumentation des Grünen Balint Csontos.

Die Besteuerung von Kerosin ist seit Jahren ein Zankapfel. So fordern gewisse Politiker, die Luftfahrt müsse wie andere «Sünder» ebenfalls ihren Beitrag leisten und verlangen eine entsprechende Abgabe. Andere argumentieren, eine Kerosin-Besteuerung würde die hiesigen Airlines einseitig benachteilen – die Airline-Branche könne den CO2-Ausstoss schliesslich nur global verringern.

Für den Baselbieter Grünen Balint Csontos sind Kurzstreckenflüge generell eine Zumutung. «Die Menschheit verhält sich verantwortungslos», sagte er gegenüber «Primenews». Man habe versagt, weil man der Fluglobby stets den Vortritt liess. Sein Forderung: Die Kurzstreckenflüge sollen komplett verboten werden. Orte in Italien, Deutschland oder Österreich seien auch per Bahn sehr schnell zu erreichen. Ob die Schweiz bei einem solchen Verbot demnach ihren Luftraum für die gesamte europäische zivile Luftfahrt schliessen müsse, oder nur die Kurzstreckenflüge ab der Schweiz verbieten würde, lässt der Politiker offen.

Zustimmung erhält Csontos vom Verkehrssoziologen Timo Ohnmacht. «Ich halte diesen Vorschlag für sinnvoll», sagt er gegenüber «20min». Denn: Vor dem Hintergund des Klimawandels sei die heutige Situation untragbar. Fliegen müsse teurer, das Kerosin besteuert werden: «So würde die Anzahl Flüge zurückgehen.» Das Fliegen gänzlich abschaffen möchte der Verkehrssoziologe jedoch nicht, schliesslich sei die Ökobilanz auf Langstrecken besser. (ES)