Offenbar soll es einen Terminplan für den Verkauf von Air Berlin geben, der bisher geheim gehalten wurde. So soll sich eine Zerschlagung der Airline abzeichnen – dies berichtet die «BZ Berlin».
Gemäss den Informationen der «BZ» soll der Terminplan wie folgt bereits feststehen:
- 11./12. September: Gespräche zwischen der Gewerkschaft Verdi sowie Lufthansa und Easyjet. U.a. soll der Sozialtarifvertrag geregelt und bestimmt werden, welche Beschäftigten übernommen werden sollen.
- 15. September: Das Bieterverfahren endet offiziell.
- 21. September: Der Gläubigerausschuss tagt und muss seine Zustimmung für die bis anhin ausgehandelten Kaufverträge des Air-Berlin-Vorstands und den Insolvenzverwaltern geben.
- 26. September: Lufthansa hat eine ausserordentliche Aufsichtsratssitzung geplant. Dort soll die Zustimmung zum Kauf von Teilen der Air Berlin gegeben werden.
- Anschliessend werde das Prüfungsverfahren durch die EU-Wettbewerbshüter erwartet, berichtet die «BZ».
Stimmen diese Annahmen, so wäre der Verkauf bis Ende Oktober beschlossene Sache. Das Timing wäre knapp, aber würde reichen: Denn kaum jemand geht davon aus, dass der gewährte Übergangskredit länger als bis Ende Oktober reichen wird.
Kehrtwende: Wöhrl bietet nun doch mit
Unterdessen hat der Luftfahrtunternehmer Hans Rudolf Wöhrl gegenüber dem «ARD Morgenmagazin» bestätigt, dass er nun doch ein Angebot für Air Berlin unterbreiten werde. «Ich gehe mal davon aus, dass wir Anfang der kommenden Woche das Angebot einreichen werden», sagte Wöhrl.
Offenbar ist der Unternehmer gewillt, tief in die Tasche zu greifen: Es werde ein Programm in Höhe von mehreren hundert Millionen sein, in Raten bezahlt, so Wöhrl. «Aber selbst die erste Rate, die wir bereit sind zu bezahlen, ist sehr sehr hoch.» Noch vor wenigen Tagen liess er verlauten, er ziehe sich komplett aus dem Poker um die insolvente Airline zurück.(ES)
