Jungfernflug der Boeing 777X im dritten Anlauf geglückt

Der neue Langstreckenflieger flog fast vier Stunden.
Boeing 777X ©boeing

Aller guten Dinge sind drei: Ursprünglich hätte weltweit das grösste zweistrahlige Flugzeug, die Boeing 777X, am Donnerstag abheben sollen, doch das Wetter war zu schlecht. Am Freitag war erneut alles bereits bereit, Winde verhinderten aber einen Start erneut. Am Samstag (25. Januar) hat es schliesslich aber geklappt.

Um 10:09 Uhr Ortszeit hob der Prototyp der Boeing 777X vom Flughafen Everett/Paine Field bei Seattle ab. Die Boeing 777-9 mit dem Kennzeichen N779XW steuerte danach Richtung Osten. Sie drehte beinahe vier Stunden lang Kreise über dem Bundesstaat Washington. Sie landete um kurz nach 14 Uhr am King County International Airport, der auch Boeing Field genannt wird.

Auslieferungstermin verschoben

Bei der Entwicklung des neuen Langstreckenfliegers hatte Boeing bereits in den vergangenen Monaten mehrere Rückschläge verzeichnet. Die ersten Flugzeuge sollten eigentlich schon Mitte 2020 ausgeliefert werden – doch der Boeing-Konzern musste den Termin aufgrund von Problemen mit Triebwerken und wegen anderer technischer Pannen auf Anfang 2021 verschieben. Insgesamt hat Boeing aktuell Bestellungen für 309 Exemplare der 777X vorliegen. Zu den Kunden gehört auch Lufthansa.

Boeing steckt bereits wegen eines anderen Flugzeugtyps in einer schweren Krise: Seit März gilt ein weltweites Flugverbot für die 737-MAX-Serie, nachdem bei zwei Abstürzen von Maschinen dieses Typs in Indonesien und Äthiopien insgesamt 346 Menschen ums Leben gekommen waren. Ermittler vermuten, dass die Unglücke mit einem Stabilisierungssystem zusammenhängen, das bei einem drohenden Strömungsabriss die Flugzeugnase nach unten drückt. (TI)