Lufthansa: Immerhin bei Walter klappt der Deal

Es geht vorwärts bei der Air-Berlin-Veräusserung. Die LGW ist unter der Haube, und für Niki gibt es mehrere Angebote.
© Marc Schieferdecker

Die Europäische Kommission hat gestern Donnerstag grünes Licht für die Übernahme der Luftfahrtgesellschaft Walter mbH (LGW) durch die Lufthansa Group gegeben. Zuvor hatte die Wettbewerbsbehörde den Erwerb im Rahmen der Fusionskontrolle eingehend überprüft, nachdem die Lufthansa Group am 13. Oktober 2017 einen Vertrag zur Übernahme von Teilen der insolventen Air Berlin Group geschlossen hatte. Vor der nun erfolgten Freigabe hat die Lufthansa Group weitreichende Zugeständnisse gemacht.

Mit der Übernahme der LGW werden 33 Flugzeuge zukünftig fest zur Eurowings-Gruppe gehören, davon 20 Dash 8 Q400 und 13 Flugzeuge der Airbus-A320-Familie. Alle Mitarbeiter der LGW kommen mit ihren bestehenden Arbeitsverträgen zur Eurowings. Mit zusätzlichen Neueinstellungen soll die Zahl der Mitarbeiter im LGW-Flugbetrieb 2018 auf bis zu 870 wachsen. In den vergangenen Wochen hat Eurowings bereits mehr als 500 Mitarbeiter eingestellt, darunter zahlreiche Piloten und Flugbegleiter.

Auch bei Air Berlin freut man sich über den Deal. Der Generalbevollmächtigte des Unternehmens, Frank Kebekus: «Mit dem Verkaufserlös können wir einen weiteren Teil des KfW-Kredits zurückzahlen.» Und CEO Thomas Winkelmann sagt: «Die Genehmigung für den LGW-Verkauf ist eine gute Nachricht im Air-Berlin-Insolvenzverfahren. Weit über 800 Mitarbeiter der LGW haben nun sichere Arbeitsplätze in der Lufthansa-Gruppe. Der technische Abschluss des Verkaufs, das sogenannte Closing, soll bis Januar 2018 erfolgen.»

«Mindestens vier Angebote» für Niki

Ausserdem ging gestern die Angebotsfrist für die Übernahme von Niki zu Ende. Laut deutschen Medien gebe es Angebote von Niki Lauda, Tuifly, Thomas Cook/Condor und nun offenbar doch auch von der IAG (British/Iberia), obwohl diese in letzter Zeit mehrfach verlauten liess, dass man kein Interesse mehr habe. Auch die Schweizer Privatair hatte grosses Interesse bekundet; sie wird in den deutschen Medien nun zwar nicht mehr erwähnt, es wird aber von «mindestens vier Angeboten» gesprochen, deshalb ist es durchaus möglich, dass Privatair noch im Rennen ist. Ryanair und die Berliner Logistikfirma Zeitfracht scheinen sich hingegen zurückgezogen zu haben. (SJ)