Ryanair-Chef klagt gegen Lufthansa-Staatshilfe

Die von der Bundesregierung gewährten Staatshilfen schadeten dem Wettbewerb in Europa.
Michael O'Leary
ZVG/màd

Der irische Billigflieger Ryanair will gegen das milliardenschwere Rettungspaket für die Lufthansa vor Gericht ziehen. Ryanair-Chef O’Leary sprach von einer illegalen Staatshilfe und kündigte an, beim Europäischen Gerichtshof Einspruch einzulegen. Die von der deutschen Bundesregierung gewährten Staatshilfen schadeten dem Wettbewerb in Europa, betonte er. Ryanair klagt bereits gegen die Staatshilfen für Air France und die skandinavische SAS.

O’Leary bezeichnete die Lufthansa als «abhängig» von der Staatshilfe. «Wann immer es eine Krise gibt, ist der erste Reflex der Lufthansa, die Hand in die Tasche der deutschen Regierung zu schieben.» Andere Airlines kämen mit der Unterstützung für Kurzarbeit aus, die Lufthansa bekomme auch noch Geld von den Regierungen der Schweiz, Österreichs und Belgiens. Deutschland ist einer der wichtigsten Märkte für Ryanair.

Die Lufthansa und die Bundesregierung hatten sich am Montag auf ein neun Milliarden umfassendes Stützungsprogramm für den von der Corona-Krise schwer getroffenen Luftfahrtkonzern geeinigt. EUR 3 Mia. sollen als Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fliessen, die übrigen EUR 6 Mia. kommen aus dem für Corona-Hilfen eingerichteten Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) der Bundesregierung. Die EU-Kommission muss das Paket noch genehmigen. (TI)