SBB baut internationales Streckennetz aus

Unter anderem verbessern sich die Verbindungen nach Paris und Richtung Italien. Kritik gibt es am Wegfall des Direktzugs Bern–Paris.
TGV Lyria Zürich

Zum Fahrplanwechsel der SBB kommt es per 15. Dezember 2019 zu Änderungen im Angebot – international, national und in den Regionen.

TGV Lyria, die schweizerisch-französische Tochtergesellschaft von SBB und SNCF, strukturiert das Angebot neu. Ab Zürich, Basel, Genf und Lausanne gibt es mehr Verbindungen in die französische Hauptstadt mit mehr Komfort und mehr Sitzplätzen in neuen Zügen. Die Direktverbindung Bern–Paris kann nicht mehr angeboten werden, die Anbindung der Züge Bern–Basel an sechs tägliche Paris-Verbindungen sei jedoch ab Basel in beide Richtungen gewährleistet, betont die SBB. Die Reisezeit verlängert sich durch den Umstieg um eine halbe Stunde. Die Berner Kantonsregierung bedauert diesen Entscheid und erklärt, man sei bei der SBB vorstellig geworden, um über die Wiedereinführung der Direktverbindung zu reden.

Im Verkehr mit Deutschland ersetzt die DB in Kooperation mit der SBB den ICE 1 auf den Verbindungen via Basel nach Zürich–Chur und nach Bern–Interlaken durch neue ICE 4. Im Verkehr Zürich–Stuttgart bleibt es vorerst bei täglich sieben Direktverbindungen und sieben Umsteigeverbindungen in Singen.

Im Giruno durch den Gotthard

Die Giruno-Triebzüge kommen im Laufe des Jahres 2019 auf ihren künftigen Haupteinsatzstrecken ins Tessin durch den Gotthard-Basistunnel ab Basel bzw. Zürich zum Einsatz. 2020 werden diese auch sukzessive auf den internationalen Verbindungen als Eurocity durch den Gotthard-Basistunnel nach Milano eingesetzt. Die modernen Züge bieten Niederflureinstieg, grosse Gepäckablagen und mehr Komfort.

Grösste grenzüberschreitende S-Bahn Europas

Für Pendler in der Agglomeration Genf verkürzen sich die Wege. Genf hat dann seine eigene «echte» S-Bahn, welche 45 Stationen auf 230 Kilometern und zudem Nationen miteinander verbindet. Die sechs Linien des «Léman Express» verkehren zwischen Coppet im Kanton Waadt, Genf und verschiedenen Endpunkten in Frankreich. So gibt es neue, umsteigefreie Verbindungen von Coppet/Genf nach Annemasse, aber auch bis Evian-les-Bains, Annecy und St-Gervais-les-Bains-Le-Fayet. Das Unterwallis wird mit dem Regio Express stündlich entlang des Genfersees mit Frankreich verbunden.

Auf den Strecken Richtung Flughafen Zürich kommt es zu Einschränkungen. Von Oktober 2019 bis April 2020 werden beim Bahnhof Zürich Flughafen-Gleise erneuert. Fernverkehrszüge werden umgeleitet und verkehren teilweise nicht über Zürich Flughafen. (TI)