Liebeserklärung an Tel Aviv

Liebeserklärung an Tel Aviv

Tel Aviv ist derzeit bei den Städtereisen besonders angesagt. Die Kombination von Badeferien und pulsierender Grossstadt, die niemals schläft, ist einmalig.

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Letztes Jahr führte der SRV seine GV in Tel Aviv durch, im November 2018 war die Reihe am Österreichischen Reiseverband. Israels zweitgrösste Stadt, wo sich der Sozialdemokrat Ron Huldai (74) vor Wochen seine fünfte Amtszeit als Bürgermeister sicherte, ist so beliebt wie noch nie. Rund vier Stunden dauert der Nonstopflug mit Swiss, El Al oder Easy (ab Basel) zwischen der Schweiz und dem Flughafen Ben Gurion von Tel Aviv. Dort sollte man sich das Gratismagazin «Time Out Tel Aviv» schnappen, das aktuelle Adressen zu Restaurants, Nachtclubs oder kostenlosen Stadtführungen aufführt. Die Lebensfreude von Tel Aviv und seinen Einwohnern wirkt ansteckend. Durch die erst 1909 gegründete Stadt mit über 600 Startup- Unternehmen geht eine schier unerschöpfliche Energie, wie man sie nirgendwo in der Welt findet. Sie ist die Stadt, die niemals schläft – im Gegensatz zu Jerusalem sind viele Läden und Restaurants auch am Schabbat geöffnet, besonders in Jaffa und in Tel Aviv Port.

Innovative und trendige Restaurantszene

«Israelis sind gut für Start-ups», sagt Fernsehmoderator Gil Hovav (56). Wer in Tel Aviv lebe, liebt die Stadt, die so lebensbejahend, sicher, weltoffen und international ist. Die auffälligsten Veränderungen in der Gastronomie sieht der im ganzen Land bekannte Hovav in der Entstehung von über 100 israelischen Bierbrauereien sowie diversen Cocktailbars. «Vielleicht hat die Einwanderung von einer Million Menschen aus der früheren Sowjetunion das beeinflusst. Vor zehn Jahren jedenfalls erhielt man in den Restaurants keine Shots.»

Starkoch Eyal Shani (59) drückt das besondere Gefühl von Tel Aviv in folgenden Worten aus: «Wenn man nicht ausgeht, hat man das Gefühl, etwas zu verpassen.Was hier abgeht, ist verrückt.» Tatsächlich gehört die dynamische Restaurant- und Clubszene zu den wichtigsten Attraktionen von Tel Aviv. Im Wochenrhythmus werden neue Restaurants eröffnet.

Das Preisniveau ist zwar hoch, doch es gibt durchaus günstige Alternativen. Bei Hakosem in der Nähe des Dizengoff-Einkaufszentrums gibt es die besten Falafels der Stadt für nur eine Handvoll Schekel oder zu Sultana, kürzlich an der Ibn Gabirol 52 eröffnet und bekannt für veganes Schawarma. Zwei weitere Trends: Israeli Street Food wird populärer, und in der Hauptstadt der Veganer – rund 200000 Einwohner im Grossraum von Tel Aviv ernähren sich im Land von Hummus und Falafel ohne tierische Produkte – eröffnen immer mehr vegane Restaurants.

ASK THE LOCALS!                                                                                                                                                                      

Dor Rubinstein (37) Hotelier, Tel Aviv

«Teder an der Jaffa-Strasse im Süden von Tel Aviv ist eine Ansammlung von Imbissbuden und Bars – ideal für Pizza und Bier. Manchmal gibt es Auftritte von Designern, Secondhandmärkten oder coolen DJs. Die Atmosphäre ist hipster-chic. Teder.fm heisst die eigene Site und die Radiostation, die jeden Abend live ausstrahlt. Das dortige Restaurant Romano verantwortet Starkoch Eyal Shani.»

Shira Granot (34) Gründerin Wine & Gourmet Tours, Jaffa

«Das Restaurant Joz ve Loz im Tel Aviver Stadtteil Florentin ist aus zwei Gründen weltweit einmalig: Es gibt keine Menükarte und keine Rechnung. Man isst so viel, wie man will, und bezahlt den Betrag, der es einem wert ist. Chef Ido ist ein Genie und kocht lokal, saisonal, vom Bauernhof auf den Tisch. Dazu empfehle ich einen Rosé vom Weingut Pelter, passend zum israelischen Sommer. Auch der Cabernet Franc ist wunderschön.»

                                                                                                                                                                                                       

Strandabschnitte sowohl für Orthodoxe als auch für Schwule

Die Mittelmeermetropole ist verwöhnt mit durchschnittlich 3440 Sonnenscheinstunden pro Jahr (doppelt so viel wie in Bern) und 14 Kilometern weissem Sandstrand. Jeder Abschnitt ist für verschiedene Benutzer gedacht: So befindet sich der Strand für orthodoxe Juden in Nachbarschaft mit jenem für Schwule. Dazwischen liegt der «Dog friendly Beach», denn Tel Aviv ist wohl die hundefreundlichste Stadt der Welt. Auf 17 Menschen kommt ein Hund. Daher verwundert es nicht, dass es für die Vierbeiner auch spezielle Angebote gibt: den erwähnten Strand, einen Park, Konditoreien und Massagesalons nur für die Fellnasen.

Weltoffenheit, gelebte Toleranz und gegenseitige Akzeptanz ist in Tel Aviv sehr ausgeprägt. Nicht umsonst gilt die Stadt als einer der beliebtesten Hotspots der internationalen LGBT-Community. So ist der alljährlich stattfindende Pride- Umzug einer der bekanntesten und grössten weltweit.

Legendäres Nachtleben

Baden kann man in Tel Aviv problemlos bis im November. Diese Kombination von Grossstadt und Badeort macht Tel Aviv, die «White City» mit 4000 Bauhaus-Gebäuden, so einmalig.

Zu den treuesten Besuchern zählen übrigens Halsbandsittiche und Fledermäuse. Fliegen die Wirbeltiere, ist das ein untrügliches Zeichen dafür, dass es wieder spät geworden ist. Denn das legendäre Nachtleben kann mühelos mit anderen Weltmetropolen mithalten: Die weltbesten DJs bringen in den Clubs die Menge bis in die frühen Morgen- (oder eher Mittags-)Stunden zum Kochen. Nach einer solch durchzechten Nacht gönnen sich die Hipster in einem der zahlreichen Restaurants und Bistros ein ausgiebiges und gesundes Frühstück; beispielsweise mit den frischen veganen Köstlichkeiten des Birnbaum Cafés, im Künstlerquartier Nahalat Binyamin gelegen.


Author’s Choice

  • Hotels: The Norman, edel, Boutique, Small Luxury Hotels, ausgesprochen ruhig beim Rothschild-Boulevard gelegen, 2014 mit 50 Zimmern und zwei Restaurants eröffnet, schöne Gartenterrasse; Artplus, Boutique, kleine Zimmer mit Teppich an der Ben Yehuda und in Strandnähe, kostenlose Happy Hour mit Weinen und Häppchen; oder Alexander, neue Suiten, nur ein paar Schritte vom Strand und dem Tel Aviv Port entfernt, tolle Dachterrasse fürs Frühstück.
  • Restaurants: Claro im aufstrebenden Stadtteil Sarona, Chef Ran Shmueli verwendet für seine mediterrane Küche beste lokale Produkte, teuer; Pronto, dank Besitzer und Chef David Frenkel seit Jahren bester Italiener mit mediterranen Elementen; Ha Salon, Trendlokal von Starkoch Eyal Shani, Gemüse, Fisch und Fleisch, ab 22.30 Uhr wird auf den Stühlen getanzt, nur MI/DO geöffnet; North Abraxas, Eyal Shanis Handschrift erkennt man auch in diesem Bistro bei Neve Zedek; Opa, neues veganes, intimes Lokal der jungen Köchin Shirel Berger; Joz ve Loz, viele Einheimische, leckere israelische Gourmet-Küche, es gibt weder Karte noch Preise, man bezahlt nach Gutdünken, in Florentin; Kitchen Market, Marktatmosphäre im Tel Aviv Port, frischen Fisch bestellen; Miznon, ebenfalls von Eyal Shani, für eine Zwischenmahlzeit oder als leichtes Abendessen, Blumenkohl ist legendär, Miznon gibt es zweimal.
  • Nightlife: Teder.fm, Bar und Speiselokal, für Hipster und Kiffer; Hoodna in Florentin, Bar mit ähnlichem Publikum wie Teder. fm; Twenty Two, stets gut frequentierte Bar am Rothschild-Boulevard; Herzlig, coole Bar mit Restaurant an der Herzl- Strasse; Lima Lima, Club an der Lilienblumstrasse, samstags Gay-Partys; Kuli Alma, Club im UG, Publikum 25–35, wie überall im Tel Aviver Nachtleben erst nach Mitternacht besuchen. Aktuelle Tipps auf